Borussia Mönchengladbach kann weiter auf Europa hoffen
Borussia Mönchengladbach hat mit einer Fünf-Tore-Gala gegen Arminia Bielefeld die Hoffnung auf eine erneute Europapokal-Qualifikation erhalten. Beim ungefährdeten 5:0 (3:0) am Sonntag gegen die hoffnungslos unterlegenen Ostwestfalen ließen die Borussen auch das schauderhafte 2:3 in Hoffenheim vier Tage zuvor vergessen. Bereits in den ersten 20 Minuten kassierte die abstiegsbedrohte Arminia mehr als halb so viele Gegentore wie in den acht Bundesliga-Spielen unter Trainer Frank Kramer zuvor. Breel Embolo (6. Minute/69.), Marcus Thuram (15.), Ramy Bensebaini (18.) per Handelfmeter und Alassane Plea (84.) schossen die Gladbacher zum Ende des 31. Spieltages wieder auf Rang sieben der Tabelle.
Vor den abschließenden drei Spielen der Saison beträgt der Abstand auf Bayer Leverkusen auf Platz sechs weiterhin vier Zähler. „Die Konkurrenz hat vorgelegt. Von daher sollten wir heute gewinnen“, sagte Gladbachs Sportchef Max Eberl schon vor dem Spiel bei Sky. Anders als in Hoffenheim, als sein Team eine 2:0-Pausenführung noch verspielte, waren die Borussen diesmal von Beginn an drückend überlegen. Seit mehr als 50 Jahren sind die Gladbacher inzwischen ohne Heim-Niederlage gegen die Arminia.
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Bielefeld bleibt als Tabellen-15. (30 Punkte) mit einem Zähler mehr als der 1. FC Köln auf dem Relegationsrang in Abstiegsgefahr. Der Vorletzte Hertha BSC (26) hat indes noch drei Spiele mehr als die Konkurrenz zu absolvieren. Das kleine Zwischenhoch der Arminia endete am Sonntag jäh. Erstmals nach zuvor vier Spielen ohne Niederlage gab es wieder eine Schlappe – und was für eine. In den ersten acht Spielen unter Kramer hatte es zuvor gerade einmal fünf Gegentore gegeben. Allein drei kamen am Sonntag in den ersten 18 Minuten hinzu.
Der angepeilte Klub-Rekord aus dem Jahr 1982 mit vier Spielen in Serie ohne Gegentore war schon nach gut fünf Minuten nicht mehr möglich. Nathan de Medina fälschte einen Schuss von Breel Embolo unhaltbar für Bielefelds Torhüter Stefan Ortega ins Netz ab. Embolo hatte schon beim 1:0 im Hinspiel Anfang Januar das Siegtor der Gladbacher erzielt, danach aber nicht mehr getroffen – bis Sonntag.
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Erstmals seit knapp zwei Monate erhielt der Schweizer im Angriff wieder eine Chance von Beginn an. Die Hereinnahme von Embolo und Hannes Wolf waren nicht die einzigen Überraschungen von Trainer Marco Rose, die griffen. Auch dass die Borussen mit einer Dreierkette in der Abwehr begannen, schien Bielefeld zu überraschen. Die dadurch entstandene Überzahl im Mittelfeld nutzte Gladbach konsequent.
Immer wieder überspielten die Borussen die zuvor unter Kramer so sichere Defensivformation Bielefelds. Auch das 2:0 der Gastgeber entstand zu einfach. Beim Abschluss von Thuram sah Keeper Ortega zudem nicht gut aus. Nur drei Minuten später patzte Christian Gebauer. Bei einer missglückten Abwehraktion im Strafraum sprang ihm der Ball an den Oberarm, den fälligen Strafstoß vollstreckte Bensebaini.
Trainer Kramer versuchte es zur zweiten Halbzeit mit zwei neuen Kräften – Andreas Voglsammer und Fabian Kunze kamen für die abgemeldeten Fabian Klos und Masaya Okugawa. Immerhin nahmen die Gästen nun auch offensiv am Spielgeschehen teil, obschon Gladbach weiter dominierte. Nach schöner Kombination gelang Embolo schließlich sein zweiter Treffer. Plea setzte den Schlusspunkt. Auch in dieser Höhe war das Ergebnis verdient. (dpa)