Aus der Anfangszeit der Reformation: Sammelband mit Luther-Drucken online verfügbar

Die Bibliothek des Evangelischen Ministeriums im Erfurter Augustinerkloster hat einen Sammelband mit rund 500 Jahre alten Drucken von Schriften des Reformators Martin Luther (1483-1546) online gestellt.

Die Texte aus der Anfangszeit der Reformation seien von der Forschungsbibliothek Gotha digitalisiert worden, teilte das Augustinerkloster am Dienstag in Erfurt mit. So könnten die Texte von Wissenschaftlern künftig weltweit am Bildschirm für die Forschung genutzt werden.

Zu den 41 Schriften aus den Jahren 1518 bis 1523 gehören Werke wie „An den Christlichen Adel teutscher Nation“ oder „Das tauff buchlin verdeutscht durch Mart. Luther“. Insgesamt elf der in dem Band versammelten Schriften seien Erstdrucke.

Knapp die Hälfte davon stamme aus den beiden Erfurter Druckereien von Matthes Maler und Wolfgang Stürmer. Den Renaissance-Einband habe vermutlich der Erfurter Buchbinder Georg Kirsten (1576-1627) geschaffen.

Wer die Drucke ursprünglich gesammelt habe, sei unklar, hieß es. Von dem Sammler stammen demnach vermutlich die Unterstreichungen und Anmerkungen in dem Band. Einer der Vorbesitzer sei Johann Melchior Möller (1760-1824) gewesen, der Diakon an der Reglerkirche war. Er schenkte das Buch 1786 der Bibliothek des Evangelischen Ministeriums.

Das Buch habe in der Bibliothek infolge der jahrhundertelangen Benutzung stark gelitten. Blätter hätten sich gelöst, Wasserschäden hätten Flecken hinterlassen, hieß es weiter. 2021 habe das Buch restauriert werden können. Um es künftig zu schonen, könne es mit seinen 850 Seiten nun online aufgerufen und durchgeblättert werden. (epd)

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