ARD-Serie „Tod den Lebenden“: Was den Klimawandel mit Polyamorie verbindet
Heidi (Odine Johne) führt das Kommando in der WG. Wer wann mit wem schläft, also sie mit ihrem konfliktscheuen Freund Juklas (Julius Feldmeier), Juklas mit der Mitbewohnerin Becky (Kristin Suckow) oder alle zusammen vögeln. Alle lieben alle, keiner trennt sich!
Die Endzwanziger lassen sich durchs Leben (natürlich in Berlin) treiben, aber die privatistischen Herausforderungen wandeln sich in große, bedeutende, als die unfreundliche Realität nicht länger vor der Tür bleiben will. Akki (Lea van Acken) drängt als Vierte in den WG-Bund, Becky, dazu bestimmt, ein gemeinsames Baby auszutragen, zweifelt an ihrer Aufgabe.
Und damit der Titel der sechsteiligen ARD-Serie „Tod den Lebenden“ (ARD-Mediathek, One, 16. September, 21 Uhr 45) nicht länger in der Luft hängt, wird es dramatisch. Checkerin Heidi leidet an einer unheilbaren Lungenkrankheit, vermutlich durch den Klimawandel beschleunigt, jetzt müssen die Liebenden handeln. Der Plan ist mehr unklar als klar, immerhin wird eine bewaffnete Untergrund-Guerilla rekrutiert. Dann rebelliert Akki gegen die WG-Königin Heidi, die Neuen driften ins Radikale, die Konflikte eskalieren. Es naht die Stunde der Entscheidungen.
Stimmt schon, was Tom Lass und Lia von Blarer aufgeschrieben haben: Was selbiger Lass im Improvisationsstil inszeniert hat, das ist eine spinnerte Geschichte. Mehr als einmal fallen den durchaus überzeugenden Protagonisten Sätze aus dem Mund, die unmöglich ihren Weg durch Gehirnwindungen gefunden haben können.
Aber da ist etwas Besonderes in der Serie. Das gewollt Absurde, das die Themen Polyamorie und Klimawandel zu verbinden versteht, führt mitten ins Leben hinein. Echt jetzt? Echt jetzt!