Forderung der ARD-Gremienvorsitzenden: Neuausrichtung der ARD-Talks nötig
Die Gremienvorsitzenden der ARD (GVK) haben bei ihrer Septembersitzung gemeinsame Anstrengungen der Programmverantwortlichen in der ARD gewürdigt, mit den Polit-Talks in der ARD breitere Teile der Bevölkerung anzusprechen. Hierfür müsse die Bandbreite an Themen und Gästen erweitert und stärker auf die Lebenswirklichkeit der Bürgerinnen und Bürger eingegangen werden, heißt es in einer Pressemitteilung vom Donnerstag. Die ARD als regional verankertes Netzwerk sei dazu gut in der Lage. Sie müsse ihre Angebote jetzt im Dienst einer konstruktiven gesamtgesellschaftlichen Verständigung schnell und mutig weiterentwickeln. Die vorgestellten Ansätze halten die Gremienvorsitzenden für vielversprechend.
Beitrag zur Meinungsbildung
GVK-Vorsitzender Engelbert Günster sagte zu dem Thema: „Ich danke den Gremien von NDR und WDR für die bereits im Vorfeld unserer internen Debatte geleistete Arbeit, zu der auch die von der GVK geforderte Befassung mit dem Kostenrahmen und der redaktionellen Endverantwortung gehört. Diese liegt grundsätzlich bei einer letztverantwortlichen Landesrundfunkanstalt, völlig unabhängig davon, ob einzelne Talk-Sendungen in den Häusern selbst oder in Zusammenarbeit mit einer Produktionsfirma verwirklicht werden.“ Entscheidend sei am Ende die Qualität, sprich der Beitrag der Talksendungen zu einer sachgerechten, freien Meinungsbildung.
Mit Blick auf die Gesamtleistung der ARD im Bereich Talk sind nach Ansicht der GVK neben den Talkshows auch der „ARD-Presseclub“ im Ersten sowie die Gesprächssendungen in den Dritten Programmen sowie im Hörfunk und auf Phoenix zu berücksichtigen. Die Rundfunkratsvorsitzenden wollen darauf achten, bei der Beobachtung der regionalen Talkformate durch die Rundfunkräte die Vielfalt der Themen, die Vielfalt der Gäste und ihrer Herkunft zu erhöhen. Wichtig sei neben einer kontroversen und zugleich konstruktiven Gesprächsführung, dass die Chance genutzt wird, Menschen im Internet zu erreichen und interaktiv zu beteiligen, die nicht oder kaum noch fernsehen.