Nach langer Kontroverse: Elisabeth Pähtz erhält als erste deutsche Frau Großmeistertitel
Elisabeth Pähtz erhält als erste deutsche Frau den Großmeistertitel. Das verkündete der Schach-Weltverband Fide nach seinem Council Meeting in Jerusalem. Zuvor hatte es eine monatelange Kontroverse darüber gegeben, ob die 37 Jahre alte Erfurterin, die mittlerweile in Berlin lebt, die Voraussetzungen für die Verleihung des Titels erfüllt.
Grund war, dass dem Verband vor mehreren Jahren bei einem Turnier ein Fehler unterlaufen sein soll. Als Pähtz im November 2021 die vermeintlich letzte Voraussetzung für die Großmeisternorm erfüllte, wurden auch die vorherigen Normen geprüft – und dabei festgestellt, dass eine entgegen anderslautender Meldung der Turnierleitung nicht erreicht wurde.
Es folgten lange Diskussionen darüber, ob man ihr den Titel dennoch verleihen sollte. Zuletzt hatte die Fide bereits betont, dass Spieler:innen nicht für Fehler des Verbandes verantwortlich gemacht werden sollten. Dieser Linie folgte nun offenbar auch der Council.
Damit ist Pähtz eine von 40 Frauen, die den Großmeistertitel tragen. Großmeisterin der Frauen wurde das einstiege Wunderkind bereits 2001. Auch ihr Vater Thomas Pähtz war Schach-Großmeister und trainierte sie schon in jungen Jahren. Bereits mit neun gewann sie ihre erste deutsche Jugend-Meisterschaft. „Ich habe meine Kindheit und Jugend damit verbracht, eigentlich mein ganzes Leben. Viele meiner Freude kommen aus der Schachwelt, das ist wie eine Familie für mich“, sagte sie dem Tagesspiegel in einem Interview im März. (Tsp)
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