Letzter Test vor dem WM-Ernstfall: Die Nationalmannschaft siegt 1:0 gegen Oman
Bei den Deutschen lief es ordentlich. Zumindest der Schweiß. Heiß und schwül war es in Oman, die Temperaturen lagen nur knapp unter 30 Grad, und mit diesen Bedingungen hatte die deutsche Nationalmannschaft bei ihrem letzten Test vor der Weltmeisterschaft in Katar durchaus zu kämpfen.
Ein lockerer Aufgalopp Richtung Katar war das Duell mit dem Oman, der Nummer 75 der Welt, jedenfalls nicht. Die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick tat sich schwer: mit den Temperaturen, aber auch mit dem Gegner. Am Ende sprang immerhin der erhoffte Sieg heraus – weil Niclas Füllkrug bei seinem Länderspieldebüt zehn Minuten vor dem Ende zum 1:0 (0:0)-Endstand traf.
„Wichtig ist, dass man heute anfängt, sich ein bisschen Selbstvertrauen zu erarbeiten“, hatte Flick vor dem Spiel gesagt. Für Füllkrug traf das ganz sicher zu. Für den Rest der Mannschaft nur bedingt.
Allerdings dürfte die Elf, die am Mittwochabend in Maskat auf dem Feld stand, nicht allzu viel mit der Mannschaft zu tun haben, mit der die Deutschen in exakt einer Woche gegen Japan in die WM starten werden.
Obwohl es der einzige Test vor dem Turnier war, sah Flick davon ab, seine potenzielle Stammelf sich einspielen zu lassen. Vorrangiges Ziel sei es, alle Kadermitglieder auf ein ähnliches körperliches Niveau zu bringen, hatte der Bundestrainer am Tag vor der Begegnung gesagt.
„Es ist alles okay. Das Spiel hat seinen Sinn erfüllt“, sagte Flick, der auf potenzielle Stammspieler wie Joshua Kimmich und Jamal Musiala verzichtet hatte. Auch Antonio Rüdiger und Thomas Müller, die zuletzt angeschlagen waren, wurden noch geschont.
Moukoko trifft nur den Pfosten
Dafür stand Lukas Klostermann nach langer Verletzung in der Startelf. „Unser Ziel ist es, ihn zu integrieren“, sagte der Bundestrainer. Eine halbe Stunde blieb der Leipziger Klostermann auf dem Feld, dann machte er für Armel Bella-Kotchap Platz.
Der wild zusammengewürfelten deutschen Mannschaft fehlte es erkennbar an der nötigen Abstimmung, dabei ließ sich der erste Versuch nach nicht mal 30 Sekunden durchaus vielversprechend an. Nach einer Seitenverlagerung leitete Jonas Hofmann den Ball aus der Luft zu Kai Havertz weiter. Der wiederum legte von der Seite zurück, doch Youssofa Moukoko war schon einen Schritt weiter.
Schon in dieser Szene zeigte sich: Dem Dortmunder, der vier Tage vor seinem 18. Geburtstag sein Länderspieldebüt feierte, fehlte noch die richtige Bindung.
Lange fand Moukoko kaum statt, die Bälle versprangen ihm, kurz vor der Pause aber machte er fast alles richtig: Nach einer Flanke von David Raum reagierte er am schnellsten, traf aber nur den Pfosten.
Die Deutschen fanden kaum Lücken
Es war die beste von zwei guten Chancen für die Deutschen vor der Pause. Zuvor war bereits Havertz an Omans Torhüter Ibrahim Saleh Al-Mukhaini gescheitert.
Sonst aber tat sich die Nationalmannschaft schwer, Lücken zu finden. Die Omaner hingegen, flink unterwegs, wirkten bei ihren Umschaltsituationen durchaus gefährlich. „Das war heute ein ernstzunehmender Gegner“, sagte Kapitän Manuel Neuer.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit kam auch die zweite Nummer neun neben Moukoko zu ihrem Länderspieldebüt. Niclas Füllkrug übernahm den Platz des Dortmunders in der Spitze und fügte sich gleich gut ein. Nach einem Fehlpass aus Omans Mittelfeld kam der Bremer frei zum Abschluss, konnte Al-Mukhaini aber nicht überwinden. (Tsp)
Die Deutschen traten nun insgesamt fordernder auf, sie spielten schneller und hatten durch Verteidiger Thilo Kehrer nach einer Ecke die nächste gute Chance. Wieder klärte Al-Mukhaini.
In dieser Phase sah es so aus, als könnten die Gäste die Partie für sich entscheiden. Doch je länger das Spiel dauerte, desto mehr schwanden die Kräfte bei den Deutschen.
Für einen Treffer durch Niclas Füllkrug reichten sie immerhin noch. „Ich freue mich, dass ich helfen konnte, das Spiel zu gewinnen“, sagte der Siegtorschütze.
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