American Football goes Germany: Frankfurt freut sich auf die NFL – und umgekehrt

Die Miami Dolphins haben schon mal vorgelegt. Am Donnerstag landete der Flieger des Football-Teams aus den USA in Frankfurt am Main. Erst einen Tag später kamen die Gegner von den Kansas City Chiefs in Deutschland an. Am Sonntag treffen die beiden Mannschaften im Frankfurter Stadion aufeinander (15.30 Uhr/RTL). Nach der Premiere im Vorjahr in München ist es das zweite reguläre Saisonspiel zweier NFL-Teams auf deutschem Boden.

Weil US-Amerikaner grundsätzlich höfliche Menschen sind, gab es gleich mal freundliche Worte für die Gastgeber. „Vor neuen Fans zu spielen, die selten live dabei sein können – das ist ein Privileg“, sagte Miamis Cheftrainer Mike McDaniel nach der Ankunft und nannte diese besondere Gelegenheit „surreal“. Seinem Quarterback Tua Tagovailoa ist dabei noch nicht so richtig klar, was ihn in Frankfurt von Seiten der deutschen Zuschauer erwartet: „Ich würde gerne wissen, was sie bejubeln. Ob es ein Field Goal ist oder etwas anderes? Haben sie Gesänge?“

Auch bei den Chiefs sind die Erwartungen speziell. So mancher Spieler freut sich einfach nur darauf, mal rauszukommen und die Welt zu sehen. „Es ist mein erster internationaler Trip und ich bin sehr gespannt auf Deutschland“, sagte Running Back Isiah Pacheco vor ein paar Tagen in einer Medienrunde. Superstar Patrick Mahomes sieht es ähnlich, wobei er auf die Unterstützung der Zuschauer für sein Team setzt: „Es soll ja viele Chiefs-Fans in Deutschland geben, darauf freue ich mich“, sagte der Quarterback.

Nominell ist es ein Heimspiel für den amtierenden Super-Bowl-Champion, der in dieser Saison von acht Spielen bisher sechs gewonnen hat. Gleiches gilt auch für Miami, in Frankfurt steigt damit ein absolutes Spitzenspiel. Vor allem offensiv dürfte es am Sonntag richtig rundgehen, mit viel Starpower auf beiden Seiten. Mahomes gilt seit Jahren als der beste Quarterback der Liga, er bildet ein kongeniales Duo mit seinem Tight End Travis Kelce. Der ist inzwischen auch Nicht-Footballfans aufgrund seiner Liaison mit Popstar Taylor Swift ein Begriff.

Die Dolphins halten mit ihrem Spielmacher dagegen. Tua, wie sie ihn der Einfachheit halber überall nur nennen, ist ein Mann für die spektakulären Spielzüge. Einer seiner Passempfänger ist Tyreek Hill, der in dieser Saison historische Bestmarken angreift. Hill, einer der schnellsten Spieler der Liga, wechselte vor der vergangenen Spielzeit nach Miami und startet dort nun so richtig durch. „Er ist ein unglaublicher Footballspieler. Das wird eine Herausforderung für uns“, lobte Mahomes und stellt sich schon einmal auf Trashtalk mit seinem ehemaligen Mitspieler ein.

Aber natürlich geht es in Frankfurt um mehr als „nur“ den Sieg in einem Spiel zweier Football-Mannschaften. Die NFL erschließt nach England mit Deutschland nun den nächsten Markt – und will das dauerhaft tun. Bei den Spielern wird das durchaus registriert, Mahomes ist davon beeindruckt, wie „die deutschen Fans Football ins Herz geschlossen haben“. Seinen Sport sieht er auf einem guten Weg, auch weil der bald in der Flag-Variante sogar olympisch sein wird.

„Ich freue mich, Deutschland jetzt aus erster Hand zu erleben. Ich bin auf jeden Fall bereit“, erklärte Mahomes. Gut möglich, dass sein Trip nach Frankfurt für ihn nur der erste von vielen weiteren nach Deutschland sein wird.