Am Betze brennen die Sicherungen durch

„Der Betze brennt“, heißt es dieser Tage immer wieder angesichts der Euphorie rund um den 1. FC Kaiserslautern, der nach Jahren des Niedergangs kurz davor steht, in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Vorausgesetzt, die Pfälzer setzen sich im Relegationsduell gegen Dynamo Dresden durch.

Aktuell könnte man allerdings auch sagen: Den Verantwortlichen am Betzenberg sind die Sicherungen durchgebrannt. Ausgerechnet vor diesen so wegweisenden Spielen, die dem Verein wieder mehr positive Schlagzeilen spendieren sollen, hat der Klub Trainer Marco Antwerpen entlassen. Für ihn übernimmt Dirk Schuster. Der hatte es vor einigen Jahren vollbracht, Darmstadt 98 von der Dritten Liga in die Bundesliga zu führen.

Ungewöhnlicher Vertrauensentzug

Antwerpen war zum Verhängnis geworden, dass der 1. FC Kaiserslautern zuletzt drei Spiele in Serie verloren hatte, womit der sicher geglaubte Aufstieg noch verspielt wurde. Es ist die einzige Delle in der Amtszeit Antwerpens, der das Gründungsmitglied der Bundesliga in der vergangenen Saison knapp vor dem Abstieg in die Regionalliga bewahrte hatte und sein Team in dieser Spielzeit erfolgreichen Fußball spielen ließ. Bei der Anhängerschaft der Roten Teufel war Antwerpen äußerst beliebt, galt sogar als Publikumsliebling. Entsprechend gereizt und entsetzt reagierten viele Fans auf diese Personalie.

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Ein derartiger Vertrauensentzug ist selbst in einer Branche, in der Entlassungen das Tagesgeschäft prägen, ungewöhnlich und ein Negativbeispiel, was Personalführung angeht. Denn im Falle des Aufstiegs ist der Anteil Antwerpens nicht wegzudiskutieren.