Altenheim-Schließung: Senioren wegen Teuer-Gas vor die Tür gesetzt

Die Energiekrise sorgt nicht nur für hohe Strom- und Gaspreise, sondern nun auch dafür, dass viele Senioren ihr Zuhause verlieren. Ein Altenheim muss in wenigen Wochen aufgrund zu hoher Energiekosten schließen.

Traurige Entwicklung in der Energiekrise. Ein Altenheim im hessischen Kurort Bad Soden-Salmünster wird aufgelöst – zahlreiche Menschen verlieren ihr Zuhause.

“Dachte, ich könne hier leben, bis ich sterbe”: Altenheim-Schließung wegen Teuer-Gas inBad Soden-Salmünster

Das Altenheim gehört dem Berliner Betreibers Curata und soll am 31. März 2023 wegen Insolvenz schließen. Wie “Bild” berichtet, werden als Gründe hohe Energiekosten und fehlendes Pflegepersonal angegeben. Die Folge der Schließung: Rund 100 Senioren verlieren ihr Zuhause. Eine Anwohnerin zeigt sich im Gespräch mit “Bild” betrübt: “Ich hatte mir mein Zimmer so hübsch gemacht, das Bad auf eigene Kosten saniert. Das ist so ärgerlich. Ich dachte, ich könne hier leben, bis ich sterbe.” Sie habe aber immerhin auf eigene Faust einen neuen Platz in einem Seniorenheim in Wiesbaden gefunden. “Ich habe ja das Glück, dass ich das noch kann und dass ich genug Geld habe. Aber anderen Mitbewohnern hier geht es nicht so”, erklärt die Seniorin.

Bürgermeister Brasch zur Altenheim-Schließung: “Man kann die Situation nur als katastrophal bezeichnen.”

Bürgermeister Dominik Brasch setzt die Lage ebenfalls zu: “Man kann die Situation nur als katastrophal bezeichnen. Wir gehen zwar davon aus, dass ausreichend Pflegeplätze in anderen Einrichtungen zur Verfügung stehen, doch es ist zu erwarten, dass sie nicht in der unmittelbaren Umgebung sein werden.” Er habe von Curata erst in der vergangenen Woche von der Schließung erfahren und hätte sich eine nahtlose Weiterführung des Pflegebetriebs mit neuem Betreiber zum 1. April gewünscht, die sei aber aufgrund der Kurzfristigkeit nur schwer umsetzbar.

Curata-Sprecher Jürgen Herres äußerte sich zu der Lage: “Allen Bewohnern wird ein anderer Pflegeplatz in einem zur Curata-Gruppe gehörenden Haus angeboten.” Auch die Mitarbeiter würden in anderen Häusern untergebracht. Bewohner, die in andere Einrichtungen ziehen werden, würde man ebenfalls beim Umzug unterstützen.

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rad/bua/news.de