Eine Berliner Vortragsreihe erforscht den Judenhass
Woher kommt der Antisemitismus, wie ist er entstanden? Diesen Fragen widmet sich die Vortragsreihe „Dem Judenhass auf den Grund gehen“, veranstaltet vom Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas, der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und der Moses-Mendelssohn-Stiftung.
„Antisemitismus tötet. Heute. In Deutschland. Er kommt aus der Mitte der Gesellschaft. Antisemitische Ressentiments finden bei rund 20 Prozent der Bevölkerung Widerhall, beim israelbezogenen Antisemitismus liegt die Quote sogar bei 40 Prozent“, schreibt Lea Rosh, eine der Initiatoren der Veranstaltungsreihe.
„Wir forschen nach seinen Wurzeln, wollen wissen, woher er kommt und wohin das treibt. Deshalb werden wir die ikonografischen Aspekte des Antisemitismus darstellen und analysieren. Wir erklären die antijüdischen Elemente der christlichen Tradition, wir widmen uns dem rassistischen und rechtsradikalen Antisemitismus ebenso wie dessen Ausprägungen in der radikalen Linken sowie in islamistischen Ideologien. Diese Inhalte sind in ihrer Komplexität einem breiteren Publikum und auch vielen Multiplikatoren im Bildungsbereich nicht bekannt.“
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Zum Auftakt am 1. Juli spricht Julius H. Schoeps über die „Die Macht der Bilder. Antijüdische Vorurteile und Mythen/ Der christliche Antisemitismus.“ Am 5. Juli um 19 Uhr sprechen Oliver Decker (Universität Leipzig) über „Rassismus und Antisemitismus“ und Gideon Botsch ( Uni Potsdam) über das Thema „Rechtsextremer Antisemitismus im 21. Jahrhundert“.
Die Veranstaltungen im Rahmen des Festjahres 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland finden im Jüdischen Gemeindehaus, Fasanenstraße 79-80, 10623 Berlin statt. Die Teilnahme ist mit Anmeldung unter dialo@jg-berlin.org möglich. Im August wird die Reihe fortgesetzt. Schirmherr ist Schirmherr ist Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus. (Tsp)