Spektakulärer Louvre-Raub: Raubjuwelen im Netz angeboten – Beweise im Darknet aufgetaucht

  • Nach Louvre-Raub: Angebote im Darknet aufgetaucht
  • Geheimer Deal mit israelischer Sicherheitsfirma – Verkäufer wollte 8 Millionen Euro
  • Abkommen geplatzt: Offizielle verhindern Rückführung von Diebesgut im Louvre-Fall

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Sieben Festnahmen im Fall des spektakulären Louvre-Raubs und von der Beute immer noch keine Spur. Die Juwelen bleiben bislang weiter verschwunden. Nun sollen Chatverläufe aus dem Darknet eine heiße Spur zeigen. Die “Bild”-Zeitung kennt den Inhalt des pikanten Materials.

Laut Medien-Informationen soll die israelische Sicherheitsfirma CGI Group dabei helfen, dem Diebesgut auf die Schliche zu kommen. Ein Deal im Darknet, bei dem zumindest ein Teil der Beute angeboten wurde, gibt nähere Auskunft.

Eines der fehlenden Juwelen-Stücke aus dem Louvre wurde im Darknet angeboten

So meldete sich am 23. Oktober ein Nutzer namens “Anubis_Dealer” auf einer nicht öffentlichen Darknet-Plattform. Darin heißt es laut “Bild”-Zeitung: “Ihr seid doch von CGI, oder? Habe gehört, eure Leute steckten hinter der Rückführung in Dresden. Wir haben etwas Ähnliches – eines der fehlenden Stücke aus dem Louvre. Echter Beweis. Seid ihr dabei?”

Die israelische Sicherheitsfirma prüfte die Echtheit der Quelle und kam zu dem Schluss, dass der Kontakt mit “sehr hoher Wahrscheinlichkeit” im Besitz zumindest eines Teils der Louvre-Juwelen ist.

Louvre-Deal: 24 Stunden und 8 Millionen Euro

Aus dem Chat geht auch eine konkrete Forderung hervor. Man habe CGI ein Zeitfenster von 24 Stunden gewährt und verlange acht Millionen Euro in XMR (eine Kryptowährung). Die Übergabe sollte demnach an einem neutralen Ort in Österreich oder in der Slowakei stattfinden.

Französische Behörden reagierten zu spät – Diebesgut immer noch nicht wieder aufgetaucht

CGI-Chef Zvika Nave erklärte gegenüber den Medien, warum der Deal letzten Endes doch nicht zustande kam: “Leider verhinderten da Ego-Konflikte und bürokratische Verzögerungen die Möglichkeit, wenigstens einige der Kunstwerke zurückzuerlangen.”

Mehrmalige Kontaktaufnahme mit Sicherheitsfirma scheiterte

Kurze Zeit später, am 1. November, soll es erneut ein Lebenszeichen der Verbrecher gegeben haben mit dem Vorwurf, man sei wohl nicht ernsthaft daran interessiert, die Juwelen zurückzuführen. Die israelische Sicherheitsfirma reagierte prompt: “Wir meinten jedes Wort von Anfang an. Das Schweigen war kein Zeichen mangelnder Absicht – es lag an Einmischungen von Personen außerhalb unseres Einflusses. Wir respektieren deine Zeit und verstehen deine Frustration.”

Darknet-User “Anubis_Dealer” erklärte daraufhin: “Worte sind schön, aber Taten zählen mehr.”

Auch ein zweiter Versuch den Deal klar zu machen scheiterte laut CGI-Chef Nave abermals, da französische Behörden die Übergabe abermals vereilteten.

Louvre-Einbruch sorgte für internationale Schlagzeilen

Am 19. Oktober hatten mehrere Maskierten das Louvre überfallen, indem sie durch ein Fenster in das Museum gelangten. Die Diebe flohen anschließend auf Motorrollern mit acht kostbaren Schmuckstücken früherer Königinnen und Kaiserinnen – darunter waren mit Edelsteinen übersäte Diademe, Halsketten, Ohrringe und Broschen.

Die mit Smaragden und Hunderten Diamanten verzierte Krone der Kaiserin Eugénie (1826-1920) gehörte ebenfalls zur Beute, wurde allerdings später in der Nähe des Louvre beschädigt gefunden – offenbar hatten die Täter sie bei der Flucht verloren. Der Wert des Schmucks wurde auf 88 Millionen Euro geschätzt. Bisher wurde die Beute nicht gefunden.

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ife/mlk/dpa/news.de