Zu enges journalistisches Korsett?: Constantin Schreiber verlässt die „Tagesschau“ – auf eigenen Wunsch

Man muss diese Nachricht vielleicht nicht gleich als „Paukenschlag“ bezeichnen, wie die „Bild“-Zeitung das tat, aber ein bisschen überraschend ist sie schon: Constantin Schreiber hört auf eigenen Wunsch als Sprecher der ARD-„Tagesschau“ auf.

Das letzte Mal wird er am 25. Mai die Nachrichten der 20-Uhr-Sendung verlesen. Schreiber will sich laut NDR „künftig anderen Aufgaben widmen“.

Tatsächlich scheint Schreiber das journalistische Korsett bei der „Tagesschau“ zu eng geworden zu sein, die Aussicht, nichts anderes mehr zu machen, als die Nachrichten zu verlesen, ähnlich wie die Schauspieler und Schauspielerinnen, die es nicht lange beim „Tatort“ aushalten, weil sie zu sehr auf die eine Rolle festgelegt werden.

Die 20-Uhr-„Tagesschau“ ist zwar ein tägliches Hochamt, aber eben eines, das verpflichtet und nicht dazu geeignet ist, sich auf vielen anderen Schauplätzen zu tummeln oder gar politisch zu äußern.

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Schreiber hat diese Erfahrung machen müssen, als er vor zwei Jahren nicht nur wegen seiner Sachbücher und Romane über den Islam scharf kritisiert und zunehmend angefeindet wurde und dann in einem „Zeit“-Interview verkündete: „Ich werde mich zu allem, was mit dem Islam auch nur im Entferntesten zu tun hat, nicht mehr äußern. Ich werde keine Bücher dazu schreiben, ich lehne Talkshow-Anfragen ab, ich mache das nicht mehr.“