Hommage an eine Ikone der 1920er Jahre: Die Nationalgalerie bekommt einen Josephine Baker Garten

Die bis Ende April gezeigte Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie könnte den Ausschlag gegeben haben, dass sie nun einen Josephine Baker-Garten bekommt. Drei Monate lang hatte das Museum die legendäre Tänzerin gewürdigt, die auch Widerstandskämpferin und Bürgerrechtsaktivistin war, wie die Präsentation im Untergeschoss des Mies van der Rohe-Baus herausstrich. Anlass für die Schau war ihr erstmaliger Auftritt 1925/26 mit der Revue Nègre im Nelson-Theater am Kurfürstendamm in Berlin – fast 100 Jahre zuvor, also fast ein Jubiläum. Zu dieser Hommage hatte nicht zuletzt die große Ausstellung der Venedig-Biennale 2022 inspiriert, die unter anderem Baker als transformative Kulturfigur feierte.

Nun soll ihr eine bleibende Erinnerung eingerichtet werden. Am Sonntag, 6. Oktober um 16 Uhr, wird die rund 2000 Quadratmeter große Grünfläche am Reichpietschufer südlich der Neuen Nationalgalerie mit Skulpturen von Ulrich Rückriem, Karl Prantl und Isa Genzken nach ihr benannt. Bislang war die Fläche namenlos. Die Benennung in Josephine Baker Garten mit Reden von Stiftungspräsident Hermann Parzinger, Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Nationalgaleriedirektor Klaus Biesenbach sowie einem Auftritt der Sängerin und Aktivistin Malonda findet im Rahmen des Erntedanks am Kulturforum mit der Tafel im Grünen statt.

Das Programm beginnt bereits am Vormittag: um 11.30 Uhr mit einem Gottesdienst in der St. Matthäuskirche, Führungen im Musikinstrumentenmuseum (11 und 12.30 Uhr) sowie einem Konzert in der Philharmonie (11 Uhr). In der Gemäldegalerie und im Kunstgewerbemuseum gibt es Workshops. Auf dem Scharounplatz lädt zwischen 12 und 19 Uhr „Berlins längste Tafel“ zum Verweilen ein. Weitere Informationen unter: www.preussischer-kulturbesitz.de.