Tems, Fabiana Palladino, Charli XCX, Die Verlierer: Die Alben der Woche im Soundcheck
Tems: Born In The Wild (RCA)
Témìládè Openiyi alias Tems ist durch Kooperationen mit Stars wie Drake, Beyoncé oder Future bekannt geworden. Nach zwei EPs hat die Nigerianerin nun endlich ihr Debütalbum veröffentlicht – und es überzeugt mit einem eleganten R’n’B-Pop, der gelegentlich an Sade erinnert und von Tems’ wunderbar warmer Stimme getragen wird. Nadine Lange, Tagesspiegel
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Fabiana Palladino: Fabiana Palladino (Paul Institute)
Ein Jahrzehnt steckt in diesen 37 Minuten. Langes Tüfteln bedeutet im Pop nicht immer Gutes, in diesem Fall aber entstand Brillanz: Fabiana Palladino, bisher marginale Figur der Londoner Soul-Szene, verbindet die technische Klasse einer Sessionmusikerin mit der stylischen Vision eines Popstars. Sie verankert ihre Songs im R’n‘B der Achtziger, mit perfekt schiefen Synth- und Gitarrensounds (und Panflöte!) und weitet sie zu sehnsüchtigen After-Hours-Hymnen. Ein fantastisches Debüt (trotz Panflöte!). Jan Jekal, Musikjournalist
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Charli XCX: Brat (Warner)
Neulich bin ich mit meinem Brat-Stoffbeutel die Straße langgegangen. Er war ein Werbegeschenk von Warner Music und ist das wertvollste, was ich im Moment besitze. Plötzlich läuft ein Mädchen an mir vorbei, sieht meinen Beutel, holt ihr Handy raus, hält mir lachend ihr Display hin: Es ist grün, bratgrün, denn auch sie hört gerade dasselbe Album wie ich. „Brat“ ist eine Bewegung, ein Kult, ein globaler Aufstand der Gören, ausgelöst durch Charli XCX’ 15 makellos produzierte Songs, die etwa zur Hälfte Clubhits sind und zur anderen vulnerable Introspektion. Man sagt ja, je schlechter es der Welt geht, desto besser ist die Popmusik dieser Zeit. Befürchte, das stimmt. Ilona Hartmann, Schriftstellerin
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Die Verlierer: Notausgang (Mangel)
Das unbegreiflichste ist natürlich, dass der Bandname noch nicht vergeben war: Die Verlierer – kann eine irgendwie Punk-assoziierte, deutschsprachige Gitarrenband besser heißen? Zweites Album, man denkt an Fehlfarben, Joy Division, die frühen Wipers. Die Verlierer aus Berlin operieren exakt an der Schnittstelle zwischen Seventies- und Post-Punk, sind dabei aber im Hier und Jetzt zuhause. Wie auch nicht, die Themen sind ja gleichgeblieben: Wem gehört die Stadt?, neue und alte Rechte, you name it. Torsten Groß, Moderator
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