Rieckhallen für die nächsten 25 Jahre gesichert
Nach langwierigen Verhandlungen ist der Hamburger Bahnhof als Standort der Nationalgalerie Berlin gesichert. Für das Museum für Gegenwart soll nach einer Einigung von Bund und der österreichischen Immobiliengesellschaft CA Immo Deutschland zunächst für 25 Jahre ein Mietvertrag mit Verlängerungsoption geschlossen werden. Nach der Zustimmung im Stiftungsrat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz als Dachorganisation von Berlins Staatlichen Museen soll die Vertragsunterzeichnung in den nächsten Tagen erfolgen.
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„In einem zweiten Schritt wird weiterhin ein Ankauf des Hamburger Bahnhofs durch den Bund angestrebt“, hieß es in einer Mitteilung aus dem Haus von Kulturstaatsministerin Claudia Roth.
Das Land verhandelt weiterhin über einen Grundstückstausch
Die Verhandlungen zwischen dem Bund – vertreten durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben – und der CA Immo liefen seit Mitte 2021. Unabhängig davon verhandelt das Land Berlin weiterhin mit der CA Immo über den Erwerb der Rieckhallen durch einen Grundstückstausch.
Damit hat der Hamburger Bahnhof einen gewaltigen Aufschub für seine Rieckhallen bekommen. Ursprünglich war das Memorandum of Understanding, nach dem ein Tauschgrundstück für die CA Immo gefunden sein sollte, bis Ende Juni terminiert. In den letzten Tagen hatte sich gegen den von Kultursenator Klaus Lederer dem Hauptausschuss zur Kenntnis vorlegten Vorschlag Widerstand formiert.
Lederer legte die Invalidenstraße 60 noch oben drauf
Danach hätte die CA Immo im Tausch für die Rieckhallen nicht nur die nordwestliche Ecke des Humboldthafens bekommen, sondern auch das landeseigene Grundstück in der Invalidenstraße 60. Das erschien einigen Politikern denn doch zu viel, da das Grundstück bis zu 60.000 Quadratmeter Ausbaufläche für eigene Behörden bietet.
Noch ist die Zitterpartie für den Hamburger Bahnhof nicht ausgestanden. Es muss weiterhin ein Mietvertrag für das Hauptgebäude des Hamburger Bahnhofs ausgehandelt werden. Zwanzig Jahre sind zunächst ins Auge gefasst, um dann weiter über den Verkauf zu verhandeln. Schon die frühere Kulturstaatsministerin Monika Grütters hatte immer darauf verwiesen, dass zum Deal auch die Sicherung des Hauptgebäudes gehöre.