Nationalmannschaft gewinnt zum Abschluss 4:1 in Armenien

Der siebte Streich war kein Problem: Hansi Flick und seine Nationalspieler haben sich mit einem nie gefährdeten Pflichtsieg in die Winterpause vor dem großen WM-Jahr verabschiedet. Beim 4:1 (2:0) am Sonntagabend in Eriwan war Armenien kein Gradmesser für die auch im siebten WM-Qualifikationsspiel mit Bundestrainer Flick siegreiche DFB-Auswahl. Die durch Corona und Verletzungen stark dezimierte deutsche Fußball-Nationalmannschaft präsentierte sich drei Tage nach dem 9:0-Schützenfest gegen Liechtenstein erneut spielfreudig, in der notgedrungen neu formierten Abwehr aber ab und an auch anfällig.

Die England-Profis Kai Havertz (15. Minute) und Ilkay Gündogan (45.+4/Foulelfmeter und 50.) sowie Jonas Hofmann (64.) trafen vor rund 13.000 Zuschauern für das längst für die Endrunde in Katar qualifizierte Flick-Team. Dem früheren Dortmunder Henrich Mchitarjan (59.) gelang per Foulelfmeter der umjubelte Treffer für die Gastgeber.

Für Flick, der die Partie im kalten Eriwan in seiner Coachingzone im dicken Wintermantel verfolgte, richtet sich nun der Blick auf Katar: Noch in diesem Jahr wird der Bundestrainer zur Quartiersuche an den Persischen Golf reisen, das WM-Casting mit dem Nationalteam wird im März mit wahrscheinlich zwei Testspielen gegen dann deutlich hochkarätigere Gegner fortgesetzt.

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Corona-Ausfälle, Verletzungen und eine Verschnaufpause für die Stars Manuel Neuer oder Marco Reus – auf 16 Feldspieler und drei Torhüter war der DFB-Tross auf dem 6000-Kilometer-Trip nach Eriwan zusammengeschrumpft. „Trotzdem ist die Qualität sehr gut“, sagte der Bundestrainer und forderte nichts weniger als einen Sieg zum Abschluss der WM-Qualifikation.

Zumindest offensiv machten sich die sechs Umstellungen im DFB-Team im Vergleich zum 9:0 gegen Liechtenstein weniger bemerkbar. Der zuletzt noch gesperrte Havertz fügte sich als Reus-Ersatz gut ein, war sowohl als Torschütze und Vorlagengeber sehr präsent. Defensiv gab es dagegen einige Wackler und Unzulänglichkeiten, die Flick weniger gefielen. Wohlwissend, dass diese Fehler gegen Top-Nationen bestraft werden.

Armenien gehört aber nicht zum obersten Regal im Weltfußball. Das wurde gleich in der Anfangsphase deutlich. Nach feiner Vorarbeit von Leroy Sané vergab Havertz bereits nach fünf Minuten die Riesenchance zur Führung. Zehn Minuten später machte es der Champions-League-Gewinner besser. Nach einer tollen Kombination über Thomas Müller und Hofmann vollstreckte der Mann vom FC Chelsea eiskalt. Es war das siebte Tor von Havertz im DFB-Trikot.

Einen weiteren Treffer verhinderte Armeniens Keeper Stanislaw Buchnew, der einen Schuss von Sané entschärfte (26.). Wieder war Hofmann der Vorlagengeber. Der Gladbacher gehört zu den Gewinnern in der Flick-Ära, dieses Mal durfte er offensiver ran.

Das führte auch dazu, dass der Defensivverbund mit Thilo Kehrer, Matthias Ginter, Jonathan Tah und David Raum neu formiert war. Womöglich ein Grund für die Abstimmungsprobleme, denn Armenien hatte durchaus Möglichkeiten. Eduard Sperzjan setzte einen Schuss knapp über das Tor, nachdem Tah ein wenig zu zögerlich agiert hatte (27.). Dann hatte der Hoffenheimer Sargis Adamjan eine gute 1:1-Gelegenheit, nachdem sich Neuhaus einen Lapsus erlaubt hatte (36.).

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So kehrte erst mit dem verwandelten Elfmeter von Gündogan kurz vor der Pause Ruhe ein. Taron Woskanjan hatte Neuhaus von den Beinen geholt, der französische Schiedsrichter Francois Letexier entschied sich aber erst nach Intervention des VAR auf Strafstoß.

Damit war das Spiel quasi entschieden, und der Gegner half nach dem Seitenwechsel auch noch kräftig mit. Einen harmlosen Schuss von Gündogan ließ Buchnew durch die Hände rutschen. Und dem Tor von Hofmann ging ein schlimmer Abspielfehler voraus.

Zwischendrin gab es aber erneut Sorglosigkeiten der DFB-Auswahl in der Rückwärtsbewegung. Hatte Khoren Bayramyan bereits eine gute Gelegenheit (56.), verhalf schließlich ein von Neuhaus verursachter Foulelfmeter den Gastgebern zum ersten Torerfolg. Der frühere Dortmunder Mchitarjan verwandelte sicher und sorgte dafür, dass Neuer-Ersatz Marc-André ter Stegen auch in seinem dritten Einsatz in der laufenden Qualifikation hinter sich greifen musste. Bei Neuer hatte indes sieben Mal die Null gestanden. (dpa)