Zum 100. Geburtstag von James Baldwin: „Bekenntnisse gegen Rassismus sind zwar schön, lösen aber das Problem nicht“

Herr Aguigah, Sie haben mit „Der Zeuge“ keine klassische Biografie von James Baldwin geschrieben, kein Leben chronologisch nachgezeichnet. Warum?
Ich versuche, James Baldwin zu porträtieren, indem ich ihn lese. Lesen hat immer sehr viel zu tun mit dem eigenen Blick, und ich habe meine Lektüre nach bestimmten Fragen gegliedert: die Spannung zwischen Baldwin, dem Autor, und Baldwin, dem Aktivisten – oder dem Künstler und dem politischen Intellektuellen.