Winter-Wetter 2023/24: Kältekracher statt Mildwinter? Meteorologen aktualisieren Prognose
Zwar beginnt der Winter erst in knapp anderthalb Monaten, doch bereits jetzt fragen sich viele Menschen, wie das Wetter in der kältesten Jahreszeit werden könnte. Meteorologen geben ein Update. Müssen wir uns auf eisige Kälte einstellen?
Nach einem nicht enden wollenden Sommer, versucht sich der Herbst allmählich durchzusetzen. Eigentlich sollte es laut Wettervorhersage am Wochenende an einer Luftmassengrenze über Deutschland einen ersten Wintereinbruch mit Schnee in tiefen lagen geben. Doch es kam anders: Die Luftmassengrenze bildete sich über Skandinavien und sorgte dort für Winter–Wetter. Wann steht Deutschland der erste Wintereinbruch bevor?
Winter-Wetter 2023/24: Mildwinter statt Kältekracher! Meteorologen geben Prognose
Eine seriöse Wettervorhersage ist zwar zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht möglich, jedoch geben Langfristmodelle einen groben Trend, wie das Wetter im Winter werden könnte. Einige Meteorologen wagen bereits eine Prognose. “Es wird mal wieder ein Mildwinter. Der US-Wetterdienst NOAA rechnet mit einem Winter 1 bis 2 Grad wärmer als das neue Klimamittel 1991 bis 2020 und damit noch mal über einem ohnehin schon sehr warmen Zeitraum darüber. Gut für die Heizkosten. Ein echter Sparwinter wäre das”, sagt Dominik Jung von “wetter.net” gegenüber der “Bild”. “Bei 1 bis 2 Grad über dem Mittel 1991 bis 2020. Da landen wir im Bereich der 10 wärmsten Winter seit 1881.”
Berechnungen deuten auf einen “Westwetterlagenwinter” hin. Dabei fegt ein Tief nach dem anderen vom Atlantik nach Mitteleuropa und sorgt für nasses Winter-Wetter. “Ich habe es mal Wintermöhre der Wettermodelle genannt. Immer kurz vor dem Termin werden Schnee Eis und Kälte wieder auf den Modellen rausgerechnet. Ursache unbekannt, es kann aber sein, dass die Modelle mit dem Faktor Klimawandel noch nicht so umgehen können”, sagt Jung weiter.
Auch andere Meteorologen prophezeien einen milden Winter voraus. “Mein Gefühl sagt auch insgesamt mild, obwohl sich jetzt für Ende Oktober/Anfang November erst mal eine kältere Phase ankündigt. Der DWD und auch die anderen nationalen Wetterdienste gehen von einer zu milden und wahrscheinlich auch etwas zu feuchten Periode November bis Januar aus. Grund sind auch die immer noch deutlich zu warmen Wassertemperaturen auf dem Ostatlantik und in der Nordsee”, sagt Jürgen Schmidt von “WetterKontor” gegenüber der “Bild”. Damit ist er nicht allein: “Die aktuelle saisonale Temperaturvorhersage des DWD erwartet für den Kernwinter von Dezember bis Februar mit einer Wahrscheinlichkeit von 52 Prozent einen wärmeren Winter im Vergleich zu 1991-2020”, sagt Klimawissenschaftler Dr. Andreas Paxian vom Deutschen Wetterdienst (DWD) gegenüber dem Blatt.
Beeinflusst El Niño unser Winter-Wetter?
Laut der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) soll der Winter wärmer als gewöhnlich werden. Demnach soll die Temperaturabweichung 1 bis 2 Grad über dem langjährigen Klimamittel liegen. Doch diese Langfristprognose gehe mit hohen Unsicherheiten einher. “Grund ist die El-Niño-Phase, die bis jetzt in vielen Regionen der Erde für ein extrem warmes Jahr 2023 gesorgt hat. Sind mehrere andere Voraussetzungen unter dem Einfluss von El Niño gegeben, hat es in der Vergangenheit in Europa aber auch schon zu kalte Winter gegeben – so passiert unter anderem im Winter 2009/2010. Daher besteht eine kleine Chance, dass nach 13 zu milden Wintern infolge der Winter 2023/2024 seinem Namen endlich mal wieder gerecht werden könnte”, sagtKlimatologe Dr. Karsten Brandt von “donnerwetter.de” gegenüber der “Bild”. “Es wird eine Verstärkung des El-Niño-Phänomens bis zum Winter erwartet, aber in Deutschland hat El Niño nach heutigem Wissensstand keine direkten Auswirkungen auf die Temperatur. Der polare Wirbel könnte im späten Winter gestört werden und zu Kaltlufteinbrüchen in Europa führen. Aber das ist noch sehr unsicher”, fügt Paxian an.
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bua/news.de