Trotz spätem 2:2 gegen Wolfsburg: Eintracht Frankfurt bleibt im Krisenmodus
Eintracht Frankfurt bleibt trotz des 2:2 (1:2) gegen den VfL Wolfsburg im Krisenmodus. Drei Tage nach dem Aus in der Conference League gegen den belgischen Erstligisten Union Saint-Gilloise (1:2) ist das Remis für den Tabellensechsten der Fußball-Bundesliga nach dem sechsten sieglosen Pflichtspiel ein weiter Dämpfer im Kampf um einen Europacup-Platz. In der Nachspielzeit sorgte Omar Marmoush (90.+2) für den Ausgleich.
Vor 56 500 Zuschauern hatte Maxence Lacroix (2. Minute) die Gäste in Führung gebracht. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Philipp Max (14.) sorgte Kevin Behrens (36.) für die neuerliche Gästeführung, ehe Marmoush den Frankfurtern den Punkte sicherte. Doch nach dem sechsten sieglosen Pflichtspiel muss der hessische Europa-League-Sieger von 2022 immer mehr bangen, am Saisonende mit leeren Händen dazustehen. Auch im DFB-Pokal ist die Eintracht bereits ausgeschieden.
Für die Gastgeber begann die Partie gegen ihren ehemaligen Trainer Niko Kovac, mit dem die Frankfurter zum Abschluss seiner zweijährigen Amtszeit 2018 den DFB-Pokal gewonnen hatten, mit einem Schock. Nach 104 Sekunden köpfte Lacroix das Führungstor für Wolfsburg, nachdem Maximilian Arnold zuvor nur den rechten Pfosten getroffen hatte. Für den nach sechs Partien ohne Sieg unter Druck stehenden VfL-Coach war es ein optimaler Start. Vor dem Anpfiff hatte Kovac beim TV-Sender Dazn versichert, dass ihn die Debatte über eine vorzeitige Ablösung nicht belaste: „Ich will mich ja nicht mit irgendwelchen Geschichten vergiften.“
Zu Beginn der zweiten Halbzeit flogen plötzlich Tennisbälle
Die Hessen brauchten einige Zeit, um das schnelle Gegentor zu verkraften, rafften sich aber wieder auf und erzielten den Ausgleich. Der erstmals in die Startelf beorderte Neuzugang Hugo Ekitiké spielte im gegnerischen Strafraum den mitlaufenden Max an, der aus kurzer Distanz flach einschoss. Der 21-jährige Franzose stand erneut im Blickpunkt, als er nach einer scharfen Hereingabe von Dina Ebimbe (23.) aus zwölf Metern den Ball nur knapp über die Latte lenkt.
Die Eintracht-Spieler schienen den Appell von Trainer Toppmöller nach der desaströsen Leistung im Europapokal gegen Saint-Gilloise, mit „mehr Herz, weniger Kopf“ zu spielen, beherzigt zu haben – allerdings nur kurze Zeit. In der 25. Minute hatten die Niedersachsen die Chance zum Ausgleich, doch Eintracht-Torwart Kevin Trapp parierte einen Schuss von dem allein auf ihn zulaufenden Lovro Mayer. Machtlos war er beim 1:2 durch Behrens, der sich im Kopfballduell gegen Max durchsetzte.
Nach dem Wiederanpfiff wurde die Aufholjagd der Gastgeber zunächst durch Flummis und Plaste-Schweinchen, die trotz des von der Deutschen Fußball Liga abgesagten Investoren-Deals aus dem Eintracht-Fanblock auf den Rasen flogen, gestoppt. Das Spiel konnte erst nach gut sieben Minuten wieder angepfiffen werden und plätscherte zunächst ereignislos dahin. Erst in der 69. Minute hatten die Frankfurter eine Großchance zum Ausgleich, die Ansgar Knauff vergab. Dann kam Marmoush.