Titanic-U-Boot-Katastrophe: So erlebten die Passagiere die letzten Minuten vor ihrem Tod
Bei der Implosion des U-Boots “Titan” kamen alle fünf Passagiere ums Leben. Wie verbrachten sie die letzten Minuten vor ihrem Tod? Die tragische Antwort darauf gibt nun die Mutter des erst 19-jährigen Suleman, der unter den Opfern ist.
Diese U-Boot-Katastrophe hielt die Welt in Atem. Nachdem die “Titan” zunächst vermisst worden war, wurde sie nach einer aufwändigen Suchaktion im Atlantik in Trümmern nahe dem Schiffswrack der 1912 gesunkenen Titanic gefunden. Das Tauchboot soll Experten zufolge implodiert sein. Wie es den fünf Todesopfern, die an Bord waren, in ihren letzten Minuten erging, berichtet nun eine Angehörige.
So erlebten die “Titan”-Passagiere die letzten Minuten vor ihrem Tod
Bei dem “Titan”-Unglück kamen neben drei weiteren Männern auch der 48-jährige Shahzada Dawood und sein Sohn Suleman Dawood (19) ums Leben.Christine Dawood, Ehefrau und Mutter der beiden, verriet jetzt in einem Gespräch mit der Zeitung “New York Times”, wie ihre letzten Stunden und Minuten vor ihrem Tod abliefen. Christine sei gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Sohn sowie mit ihrer 17-jährigen Tochter Alina von Großbritannien nach Neufundland gereist, damit ihre Liebsten die U-Boot-Reise antreten konnten. Besonders tragisch: Shahzada und Suleman hätten beinahe ihre tödliche “Titan”-Fahrt aufgrund von Flugverspätungen verpasst. “Wir waren ziemlich besorgt, weil wir dachten: Oh mein Gott, was ist, wenn dieser Flug auch noch gestrichen wird? Im Nachhinein wünschte ich natürlich, sie hätten es getan”, so Christine.
Doch sie erreichten ihr Ziel pünktlich, seien vor der Tauchboot-Abfahrt durch wissenschaftliche Vorträge auf die Besichtigung des Titanic-Wracks, zu dem sie sich später aufmachten, informiert worden. Sie hätten sich zudem einen Tag zuvor an eine “rückstandsarme Diät” halten müssen, um eine Toilettengang an Bord des U-Boots zu vermeiden.
U-Boot-Opfer beobachteten biolumineszierende Lebewesen vor ihrem Tiefsee-Tod
U-Boot-Kapitän und OceanGate-CEO Stockton Rush, der bei dem Unglück ebenfalls starb, habe seine Passagiere gebeten, wohl für die Tauchboot-Fahrt ihre Lieblingsmusik herunterzuladen, sie jedoch angewiesen, auf Country-Musik zu verzichten. Vorab seien die Passagiere informiert worden, was sie auf dem Weg zum Titanic-Wrack erwartet. Das Licht der “Titan” sollte ausgeschaltet bleiben, damit sie biolumineszierende Lebewesen in der Tiefe beobachten können. Shahzada habe sich darauf sowie auf die Titanic-Besichtigung wie ein “Kleinkind” gefreut. Auf die Idee, die U-Boot-Reise anzutreten, sei jedoch seine Ehefrau gekommen. Sie habe vor einigen Jahren eine OceanGate-Anzeige entdeckt. Aufgrund der Pandemie habe sich die Reise dann jedoch verzögert und Christines Sohn Suleman sei 2023 alt genug gewesen, an ihrer Stelle mit seinem Vater in die Tiefsee aufzubrechen. Vor der Abfahrt hätten sich die beiden “eine wasserdichte Hose, eine orangefarbene wasserdichte Jacke, Stahlkappenstiefel, Schwimmwesten und Helme” angezogen und für ein Foto posiert, das der britischen Zeitung “Daily Mail” vorliegt.
U-Boot-CEO Stockton Rush klärte Passagiere nicht über technische Aspekte auf
Wie Christine Dawood berichtet, seien Stockton Rush und seine Ehefrau Wendy vor der Tauchboot-Reise zu ihrem Ehemann nach London gereist, um sie über die U-Boot-Fahrt zu informieren. Doch über den technischen Aspekt sei ihre Familie nicht aufgeklärt worden. “Von der technischen Seite hatten wir einfach keine Ahnung. Ich meine, man sitzt in einem Flugzeug, ohne zu wissen, wie der Motor funktioniert”, so die Witwe.
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rad/fka/news.de