The Clockworks, Madness und Mike Reed: Die Alben der Woche im Soundcheck

The Clockworks: Exit Strategy (Life And Times Recordings)
„I can’t bear too much reality“ oder „There is no romance in poverty“ wüten The Clockworks auf ihrem Debütalbum „Exit strategy“. Die junge Generation hat nach wie vor tonnenweise Themen zum Abarbeiten. Arbeit, Enttäuschung, ein Hamsterrad zwischen „bills and pills“. Das irische Quartett, das im kaputt gentrifizierten Norden von London Unterschlupf gefunden hat, knallt Nullerjahre Post-Punk auf die Dielen. Konsequent, energetisch und dunkel. Hier stimmt einiges. Die Musik hat beeindruckende britische Wuchtigkeit. Allerdings mag ich den vier Mittelstands-Kids, die auf manchen Fotos schon Anzüge tragen, die Sozialkritik nicht recht abnehmen. Nach sechs Songs ist das kreative Pulver auf diesem Album verschossen. Oliver Schwesig, Deutschlandfunk Kultur

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Madness: C’est La Vie (BMG Rights Management/Warner)
Die original Nutty Boys sind inzwischen gesetzte Herren, was sie nicht hindert, ihr bestes Album seit langem abzuliefern: Das etwas aufgesetzte Konzept (haben sie nicht immer schon England und alles, was dazugehört, als absurdes Theater inszeniert?) und Suggs‘ vom Rauchen und den Jahren brüchig gewordene Stimme beiseite, ist die Platte Vintage-Madness at it’s best: in melancholischen Halbtönen abfallende Melodien, gloriose Chöre, getrieben von Mike Barsons Pub-Piano und Lee Thompsons Saxophon. Ein verdienter, später, großer Wurf! Christian Seidl, Berliner Zeitung

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Mike Reed: The Separatist Party (We Jazz)
Der in Bielefeld geborene Schlagzeuger Mike Reed zählt zu den interessanten Köpfen der neueren Musikszene Chicagos, wo er seit seinem sechsten Lebensjahr wohnt. The Separatist Party ist eine All-Star-Band voller kreativer Köpfe: die Bitchin Bajas sind dabei, Trompeter und Aktivist Ben Lamar Gay, sowie der Spoken-Word-Künstler Marvin Tate. Zwischen ergreifenden Grooves und wilden Free-Form-Exkursen oszilliert diese Musik. Inhaltlich geht es um die Isolation des Menschen im gnadenlosen Treiben der großen urbanen Agglomerationen. Schon vor den Lockdowns entworfen, wurde das Konzept ab 2020 quasi von der Wirklichkeit eingeholt. The Separatist Party entzieht sich der Kategorisierung. Das ist großartige freie Kunst. Zwei Teile sollen noch folgen. Andreas Müller, Moderator

Mike Reed: The Separatist Party.
Mike Reed: The Separatist Party.

© We Jazz Records