Steve Walker wird Cheftrainer in Schwenningen: „Es gab keine Option, zu den Eisbären zurückzugehen“
Nach einer etwas längeren Hängepartie wurde am Mittwoch der neue Cheftrainer der Schwenninger Wild Wings vorgestellt. Dass der zukünftige starke Mann an der Bande Steve Walker sein wird, überraschte indes nicht. Der gebürtige Kanadier war am vergangenen Sonntag noch mit dem EHC Red Bull München als Assistenztrainer Deutscher Meister geworden. Seine Verpflichtung stand bereits seit einigen Wochen fest, verkünden wollte man sie erst nach dem Saisonende der Bayern in der Deutschen Eishockey Liga (DEL).
Walker übernimmt bei den Neckarstädtern den Posten für ein Jahr. Der 50-jährige ehemalige Profi, der in Deutschland elf Spielzeiten für die Eisbären Berlin spielte, wird somit in Schwenningen Nachfolger von Bundestrainer Harold Kreis. „Ich freue mich sehr, in Zukunft ein Teil der Wild Wings zu sein. Ich habe in den letzten Monaten viel Potenzial hier gesehen. Es war für mich eine sehr einfache Entscheidung, hierher zu wechseln. Wir wollen den Klub einen weiteren Schritt voranbringen und ich freue mich auf eine tolle nächste Saison“, erklärte Walker bei Amtsantritt.
Auch einige andere ehemalige Eisbären-Stars sind fernab von Berlin erfolgreich
Der ehemalige Flügelstürmer ist damit der nächste Ex-Eisbären-Star, der seine Karriere nach der aktiven Zeit außerhalb Berlins aufgebaut hat. Mit Stefan Ustorf (Sportdirektor bei den Nürnberg Ice Tigers) und Petri Vehanen (Torwarttrainer in Mannheim) ist Walker dabei in guter Gesellschaft.
„Zunächst einmal dachte ich gar nicht, dass ich Trainer werden würde. Als ich mich doch dafür entschieden hatte, war es keine Option, zu den Eisbären zurückzugehen. Man möchte sich als ehemaliger Spieler bei einem anderen Klub beweisen. Man möchte nicht nur bei seinem Ex-Klub einen Job bekommen, weil man da ein guter Spieler war. Ich bin jetzt ein Trainer und ich denke, ich bin ein guter Trainer“, meint der Kanadier, dessen Trikot mit der Nummer 27 unter der Hallendecke der Mercedes-Benz Arena hängt.
Als ich mich für eine Trainerkarriere entschieden hatte, war es keine Option, zu den Eisbären zurückzugehen. Man möchte sich als ehemaliger Spieler bei einem anderen Klub beweisen.
Steve Walker, neuer Trainer in Schwenningen
Walker hat die letzten vier Saisons in München als Assistent von Rekord-Meistertrainer Don Jackson gearbeitet und nicht nur dabei eine Menge gelernt. Zuvor war er bisher beim EC Klagenfurt in der damaligen EBEL als Headcoach tätig, sowie in einer kanadischen Juniorenliga. In der DEL stand er als Co-Trainer in Mannheim und München unter Vertrag.
Nun folgt also in Schwenningen das nächste Kapitel und dafür hat der neue Banden-Chef der Wild Wings seine ganz eigenen Vorstellungen. „Meine Philosophie ist eine Kombination aus mehreren Dingen. Das Beste an Don Jacksons System war, dass er es immer wieder verändert hat. Ich glaube aber auch sehr an eine geordnete Teamstruktur. Ich möchte ein aggressives Spiel sehen, indem wir viel gestalten. Das wird Chancen eröffnen, wird aber auch etwas risikoreicher sein. Aber das Risiko möchte ich eingehen. Wir wollen insgesamt unterhaltsames Eishockey spielen“, sagte Walker.