„Keiner wird hier vom Klassenerhalt sprechen“: Der 1. FC Union bleibt zurückhaltend

Mit geballter Faust jubelte Union Berlins Trainer Steffen Baumgart nach dem Schlusspfiff und feierte den unerwarteten Punktgewinn bei Bayer Leverkusen mit seiner Mannschaft vor der Fankurve. Das 0:0 beim noch amtierenden Double-Sieger fühlte sich für die Eisernen wie ein Sieg an. Schon wieder hatte Union gegen einen deutlich Größeren der Bundesliga-Branche nicht verloren – zum fünften Mal nacheinander.
„Wir haben einen Riesenschritt in die richtige Richtung gemacht. Deswegen habe ich mich heute vielleicht mal mehr gefreut, aber ich glaube auch nicht ausgelassen, sondern einfach mal mit am Block gestanden“, sagte Baumgart nach dem Spiel. Den Abstand auf den Relegationsplatz vergrößert zu haben, sei ein „Riesenschritt“. Fünf Spieltage vor Saisonende hat Union einen ordentlichen Puffer zur Abstiegszone. Da kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Querfeld: „Extrem gute Ausgangslage“
Trotz der stabilen Position im Tabellenmittelfeld wollte Abwehrspieler Leopold Querfeld noch nicht vom Klassenerhalt reden. „Solange das rechnerisch noch nicht durch ist, wird keiner hier vom Klassenerhalt sprechen“, sagte der 21-Jährige und lobte die Entwicklung der vergangenen Wochen. „Wir haben die Mannschaften unter uns nicht näher an uns und ran kommen lassen, obwohl wir so ein schwieriges Programm die letzten Wochen hatten. Wir haben uns eine extrem gute Ausgangslage erarbeitet.“
„Es wäre dumm, wenn wir diesen Flow jetzt einfach wegschmeißen und uns zurücklehnen.
Leopold Querfeld, Spieler des 1. FC Union
Es gelte vor allem, das erspielte Selbstbewusstsein mitzunehmen und weiter mit „breiter Brust“ zu spielen, betonte der Österreicher, der mit einer souveränen Defensivleistung zum fünften Spiel ohne Niederlage beitrug. „Es wäre dumm, wenn wir diesen Flow jetzt einfach wegschmeißen und uns zurücklehnen. Wir wollen den Flow mitnehmen und die nächsten Schritte in unserer Entwicklung machen“, betonte Querfeld. „Wir wollen weiterhin ein extrem schwierig zu bespielbares Team sein.“
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Doekhi: 40 Punkte-Ziel
Dass Union dieses Ziel in Leverkusen erfüllte, lag vor allem an der disziplinierten Abwehrarbeit. Auch ohne Treffer zeigten die Eisernen gegen den Meister eine starke Vorstellung – und untermauerten die aufsteigende Form der vergangenen Wochen. „Aktuell sind sie bereit, 100 Prozent zu geben und alles auf dem Platz zu lassen“, lobte Baumgart seine Mannschaft. Auch in der Offensive setzte Union immer wieder Nadelstiche. „Das Tor für uns wäre dann die absolute Krönung gewesen. Aber trotzdem muss man sagen, eine sehr, sehr gute Leistung und den Punkt nehmen wir gerne mit“, so Baumgart.
Obwohl nach dem Punktgewinn noch niemand das Wort „Klassenerhalt“ in den Mund nehmen will, ist die Hoffnung groß, dass die unruhigen Zeiten Vergangenheit sind. Ziele gibt es dennoch, wie Abwehrspieler Danilho Doekhi unterstrich: „Es wäre schön, wenn wir die 40 Punkte knacken und noch sechs Punkte holen, vielleicht auch ein bisschen mehr. Mal gucken, was möglich ist.“ Am kommenden Wochenende geht die Punktejagd im 100. Bundesligaheimspiel gegen den VfB Stuttgart weiter. (dpa)