Spandau 04 geht mit Rückenwind in die Partie gegen Meister Waspo Hannover
Das vergangene Wochenende war ein erfolgreiches für den deutschen Wasserball: Die Nationalmannschaft der Frauen qualifizierte sich ebenso für die Europameisterschaft wie die der Männer. Bei den Männern waren in Kranj (Slowenien) sechs Spieler der Wasserfreunde Spandau 04 im Kader. In drei Tagen standen vier Partien auf dem Programm, es wurde Rang zwei hinter Frankreich.
Deutschland ist damit sowohl bei der EM in Split im Spätsommer als auch bei der WM ab Mitte Juni in Budapest dabei. Durch die vor einigen Wochen beschlossene Verlegung von Japan nach Ungarn gibt es dort einen zusätzlichen Startplatz für europäische Mannschaften, den das DSV-Team als Neunter der letzten WM erhält. „Die Platzierung ist im Nachhinein Gold wert gewesen“, sagt Hagen Stamm, der damals noch Bundestrainer war.
Über die gelungene Qualifikation zur EM unter seinem Nachfolger Petar Porobic sagt der 61-Jährige: „Das hat mich sehr gefreut. Die Mannschaft ist auf einem guten Weg.“
Das EM-Ticket war gelöst, aber der Stress für Spandaus Spieler nach dem Wochenende nicht vorbei. „Wenigstens eine Nacht konnten sie zu Hause schlafen“, sagt Präsident Stamm. Anschließend ging es für die Wasserfreunde nach Bukarest, wo am Dienstag das nächste Erfolgserlebnis verbucht werden konnte: 16:5 in der Champions League bei Steaua.
Zeit zur Regeneration blieb auch nach der erneuten Rückkehr nach Berlin kaum. Doch zumindest die Reiserei ist vorbei. Am Freitag empfängt Spandau in der Bundesliga Waspo Hannover zum Nachhol- und Topspiel (19 Uhr, Schwimmhalle Schöneberg).
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Allerdings hat sich auch Waspo in letzter Zeit nicht ausgeruht. Vom Deutschen Meister waren ebenfalls sechs Akteure bei der EM-Qualifikation dabei. Dienstag und Mittwoch gab es dann sogar je ein Spiel, 7:14 in der Champions League gegen CN Marseille und 18:11 im Ligaderby gegen die White Sharks. Kleiner Vorteil gegenüber Spandau: Beide Male waren es Heimspiele.
Gute Leistung von Spandau 04 in Bukarest
Für Stamm wird beim Duell der in der Liga verlustpunktfreien Teams neben der Kraft vor allem der Kopf entscheidend sein. „Die vielen Spiele zehren mental. Die Frage ist, wer sich besser motivieren kann.“ Da sieht der Präsident Spandau unter anderem wegen der Leistung in Bukarest gut aufgestellt: „Das gibt den nötigen Rückenwind.“
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Zudem ist die personelle Lage erstmals in dieser Saison recht entspannt, lediglich der Einsatz von Dennis Strelezkij ist wegen einer beim Nationalteam erlittenen Augenverletzung offen.
Die Chance, den für die Qualifikation zum Final 8 der Champions League nötigen Platz vier in der Gruppe zu erreichen, ist eher gering. Nach zehn von 14 Spielen beträgt der Rückstand der sechstplatzierten Spandauer drei Punkte und das Restprogramm hat es in sich. Der Sieg in Rumänien war nach einigen Enttäuschungen im Wettbewerb jedoch vor allem für das Selbstvertrauen wichtig. „Jetzt wollen wir gegen Waspo zeigen, dass wir in dieser Saison auf Augenhöhe sind“, sagt Stamm.
Es ist das vierte Aufeinandertreffen der Saison. Waspo gewann den Pokal, Spandau den Supercup, in der Champions League hieß es 11:11. Das erste Duell in der Liga hat keinen entscheidenden Charakter, der Sieger macht aber einen großen Schritt in Richtung Platz eins vor den Play-offs. Und neben zwei Zählern für die Tabelle ist es auch jedes Mal ein Prestigeerfolg. Das Ende der anstrengenden Wasserball-Woche ist damit allerdings noch nicht erreicht. Am Samstag spielt Spandau um 16 Uhr im eigenen Becken gegen den SSV Esslingen, Hannover tritt zur selben Zeit beim OSC Potsdam an (Sportbad blu).