TTC Eastside krönt sich zum Meister und beendet die Saison versöhnlich

Britt Eerland riss kurz die linke Faust nach oben. Die Niederländerin hatte den TTC Eastside mit ihrem Sieg gegen Franziska Schreiner am Samstagnachmittag 5:1 gegen den TSV Langstadt in Führung gebracht. Damit stand nach dem 6:1 im Hinspiel vorzeitig fest, dass Eastside wieder Deutscher Tischtennismeister bei den Frauen werden würde.

Nach dem kurzen Abklatschen mit ihrer Gegnerin machte sich Eerland auf den Weg zur Bande. Erster Gratulant war Eastsides Präsident Alexander Teichmann, danach folgten Trainerin Irina Palina und die Mitspielerinnen. Die Vorbereitungen für die Siegerehrungen begannen, Sektflaschen sowie eine Torte mit einem Tischtennisschläger, drei Bällen und den Namen der Spielerinnen wurden drapiert. Das Finale lief noch 40 Minuten weiter und endete schließlich nach mehr als drei Stunden 6:2 für Eastside.

Für Eerland war es der perfekte Abschied. Sie wird nach zwei Jahren im Verein zu CTT Ganxets de Reus (Spanien) wechseln. „Zu Anfang war ich in meinem Einzel ziemlich nervös. Aber das Ende war natürlich traumhaft“, sagte sie. Präsident Teichmann sagte: „Dass sie den entscheidenden Punkt geholt hat, passt perfekt zu dem, was sie für uns geleistet hat. Sie hat immer großartig gekämpft und in wichtigen Spielen viele Punkte gemacht.“ Es gab Präsente vom Verein für die 28-Jährige und je ein kleines Süßigkeitengeschenk von ihr für alle im Team.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Nachdem es im deutschen Pokal und in der Champions League nicht geklappt hatte, endete die Saison also doch noch mit einem Titelgewinn. „Das ist ein versöhnlicher Abschluss“, sagte Teichmann. Damit setzt sich eine lange Serie fort: Seit der Saison 2013/14 haben die Berlinerinnen in jeder Spielzeit mindestens eine Trophäe geholt. Die Meisterschaft sicherte sich Eastside zum achten Mal seit 2014 und zog in der ewigen Bestenliste mit dem TTC Langweid auf Rang zwei gleich. Erster ist der DSC Kaiserberg mit 18 Meistertiteln zwischen 1962 und 1988. Inzwischen heißt das Maß aller Dinge auf nationaler Ebene Eastside.

Sieg gegen Einzeleuropameisterin

Langstadt – das wieder verletzungsbedingt ohne Tanja Krämer antrat – hätte in der Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz den Sieg gebraucht, um in ein Entscheidungsspiel zu kommen. Doch wie vor einer Woche holte Eastside gleich beide Doppel. Shan Xiaona und Nina Mittelham gewannen 3:0 gegen Petrissa Solja/Chantal Mantz. Im zweiten Doppel waren Cheng Hsien-Tzu/Sabina Surjan gegen Franziska Schreiner/Alena Lemmer erfolgreich (3:2).

Und es ging gut weiter: Mittelham spielte erneut stark und setzte sich gegen die aktuelle Einzeleuropameisterin Solja 11:6, 11:6, 8:11, 11:7 durch. Zwar verlor Shan Xiaona das andere Duell der deutschen Nationalspielerinnen gegen Mantz (1:3), aber Eastside war auf Meisterkurs.

[Mehr guten Sport aus lokaler Sicht finden Sie – wie auch Politik und Kultur – in unseren Leute-Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken. Hier kostenlos zu bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Beim Stand von 3:1 gingen die früher für Langstadt aktive Cheng Hsien-Tzu (gegen Lemmer) und Eerland (gegen Schreiner) in ihren Einzeln favorisiert an die Platte, taten sich jedoch beide zunächst schwer und verloren den ersten Satz. Während Cheng die folgenden Sätze souverän gewann, wurde die andere Partie eine ganz enge Angelegenheit. Eerland war letztlich nicht mehr nervös, sondern nervenstark und holte den fünften Satz mit 11:5. Anschließend verlor Shan gegen Solja, ehe Mittelham gegen Mantz gewann. Im Anschluss wurde erst in der Halle gefeiert – später in einem italienischen Restaurant.