„Was guckst du so, Dummkopf?“: Der denkwürdige Abend des Wout Weghorst
Selbst nach dem Schlusspfiff des giftigen Karten-Rekordspiels bei der Fußball-WM ging der Zoff weiter. Im Mittelpunkt: Lionel Messi, Kapitän des WM-Halbfinalisten Argentinien und Wout Weghorst, ehemaliger Bundesliga-Profi, der beim aufgeladenen Viertelfinalduell mit einem Doppelpack die Niederländer in die Verlängerung gerettet hatte. Im Elfmeterschießen hatten sich dann die Argentinier durchgesetzt.
In einem Interview des argentinischen Senders TyCSports blickte Messi nicht in Richtung des Reporters, der ihm eine Frage zu stellen versuchte, sondern mit ernst-böser Miene zu Weghorst.
„Was guckst du so, Dummkopf? Was guckst Du so, Dummkopf“, giftete Messi. Sichtlich irritiert versuchte der Reporter, den aufgebrachten Argentinier zu beruhigen, fasste ihn leicht an die Schulter und meinte: „Ruhig, ruhig.“
Wie Messi danach erklärte, habe die 19 angefangen zu provozieren, als er auf den Platz gekommen sei – Weghorst trägt die Nummer 19, er war von Trainer Louis von Gaal in der 78. Minute eingewechselt worden. In der 83. hatte er zum 1:2 getroffen und Messi war beim Wiederanstoß nach einer Attacke von Weghorst zu Boden gegangen. In der elften Minute der Nachspielzeit erzielte Weghorst dann sogar noch das 2:2, mit einem alten Freistoßtrick.
Eine eigene Mauer neben der des Gegners aufstellen, den Ball flach an den Abwehrspielern vorbei in den Strafraum schieben und dort dann freie Bahn aufs’s Tor haben: Genauso traf Weghorst in der Fußball-Bundesliga bereits am 25. Oktober 2020 bei einem 2:1-Sieg gegen Arminia Bielefeld für den VfL Wolfsburg.
„Wir wussten, dass Weghorst vor ein paar Jahren schon einmal so in der Bundesliga getroffen hat. Also haben wir das noch einmal versucht und es hat geklappt. Leider war das nicht genug“, sagte sein Stürmerkollege Luuk de Jong, der ebenfalls einmal in Deutschland für Borussia Mönchengladbach spielte.
Auch im Elfmeterschießen blieb Weghorst, der seit dieser Saison für den türkischen Klub Besiktas Istanbul spielt, eiskalt. Seine drei Treffer waren aber letztlich nicht genug, Argentinien gewann 4:3. (dpa)
Zur Startseite