So lief die Darts-WM
16 Tage, 28 Sessions, 95 Partien: Der Darts-Sport ist rund um die Weltmeisterschaft in London mal wieder in den breiten Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Die Party der Verkleideten kehrte trotz Omikron-Variante zurück, den Neun-Darter gab es so häufig wie nie zuvor, dafür gab es auch größere coronabedingte Sorgen denn je. Und Deutschlands Topspieler verpassten mal wieder den großen Coup. Die Deutsche Presse-Agentur blickt auf das wichtigste Turnier der Welt im Alexandra Palace zurück:
Corona-Turbulenzen
Michael van Gerwen, Dave Chisnall, Vincent van der Voort und Raymond van Barneveld: Was im ersten Moment klingt wie ein WM-Halbfinale, ist in Wahrheit die Liste der positiven Corona-Fälle beim Turnier in London. Die Niederländer van Gerwen und van der Voort sowie Englands Chisnall kostete es ihre Teilnahme, „Barney“ war schon zuvor ausgeschieden.
Die PDC musste massive Kritik an ihrem laxen Hygienekonzept einstecken und kommunizierte in der Krise schwach und dünn. Einen Abbruch zog der Weltverband aber nie in Erwägung, auch wenn dies von Titelverteidiger Gerwyn Price und Vorjahresfinalist Gary Anderson gefordert wurde.
Drei Neun-Darter
Price an Neujahr, Schottlands William Borland und Litauens Darius Labanauskas schon weit vor Weihnachten. Bei der WM hat es erstmals drei Neun-Darter gegeben. Während Price und Labanauskas im gleichen Spiel ausschieden, gelang dem jungen Borland ein echtes Kunststück: er vollbrachte das perfekte Spiel im Entscheidungsleg und beendete damit die Partie gegen Bradley Brooks aus England. Das gab es vorher noch nie.
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Deutsches Auf und Ab
Der 16 Jahre junge Debütant Fabian Schmutzler blieb sieglos, dafür drehte Florian Hempel groß auf. Der Ex-Handballer, der zu „Kölsche Jung“ von Brings einlief, besiegte erst seinen Landsmann Martin Schindler und dann auch Weltklasseprofi Dimitri van den Bergh. Schluss war erst in Runde drei gegen den Australier Raymond Smith.
Deutschlands Nummer eins Gabriel Clemens, der im Vorjahr erster und bisher einziger deutscher Achtelfinalist wurde, verlor deutlich gegen den Waliser Jonny Clayton. Der große Durchbruch bleibt weiter aus.
Kein Sherrock-Sturm
Vor zwei Jahren schaffte es Darts-Spielerin Fallon Sherrock bis in die Weltnachrichten. Als erste Frau hatte sie bei der WM zwei Männer besiegt und somit Darts-Geschichte geschrieben. Seither hat sich die Engländerin sportlich deutlich verbessert, doch für ein weiteres Märchen im Norden Londons reichte es nicht. Sherrock verlor ihr Erstrundenmatch gegen den Engländer Steve Beaton mit 2:3.
Weihnachtsoutfit und viel Bier
Der extravagante Schotte Peter Wright kommt im Weihnachtsoutfit mit aufgedruckten Kugeln und Kerzen, auf den Rängen herrscht die altbekannte Party. Im zweiten Corona-Jahr war trotz Omikron wieder jede Menge Normalität angesagt. Unter 3G-Zulassung (Geimpfte, Genesene und negativ Getestete) war im „Ally Pally“ Vollauslastung möglich.
Während in Deutschland an der frischen Luft Geisterspiele steigen, setzt England auf einen anderen Kurs und lässt die Fans bei nicht allzu strengen Regelungen in die Sportstätten. (dpa)