Randy Meisner gestorben: Die Eagles schwingen sich doch noch einmal auf
Business as usual oder mehr? Im September gehen die Eagles auf Abschiedstour. Zum Auftakt gibt es ein Konzert im Madison Square Garden. Danach sind erst einmal zwölf weitere Auftritte angekündigt, mit Steely Dan im Vorprogramm. Und wenn es gut läuft – in New York liegen die Ticketpreise um 350 Dollar – wollen die Oldtimer bis zum Abwinken weiterspielen. „You can check out any time you like, but you can never leave“, wie es in „Hotel California“ heißt, ihrem wohl größten Hit.
Die Legende zerlegt sich
Die Eagles? Von der Band, die sich 1971 1971 in Los Angeles zusammenfand, ist heute nur noch Don Henley dabei. Joe Walsh kam 1975 dazu. Don Felder stiegt 2001 aus. Da war immer viel Fluktuation und Krach. 1980 hatte sich die Band mal komplett zerlegt. Glenn Frey starb 2006. Jetzt ist Randy Meisner mit 77 Jahren gestorben, der Bassist und Sänger.
Meisner war bis 1977 dabei, auch er ein Gründungsmitglied. Er wirkte auf all den Alben mit, die die Eagles zur Legende machten: „Desperado“, „On the Border“, „One of these Nights“ und eben „Hotel California“. Zuvor hatte er bei Poco, James Taylor und Linda Ronstadt gespielt. Meisner besaß eine weiche, lyrische Stimme mit erstaunlichen Höhen. „Take it to the Limit“: Dieser Song wurde sein Markenzeichen.
Erfolg nicht um jeden Preis
West-Coast-Harmonien, feiner Country-Rock und Ohrwürmer: Damit zogen die Eagles in die Pop-Geschichte ein. Und das, was sie sehr reich und berühmt machte, hat sie auch mächtig gerupft. Wie Bernie Leadon, der schon 1975 den Abflug machte, wollte Randy Meisner den kommerziellen Erfolg nicht um jeden Preis.
Sein Tod erinnert daran, dass es sich bei den Eagles um eine Firma mit wechselndem Personal handelt. Vorübergehend trat auch Glenn Freys Sohn Deacon mit der Restbesetzung auf. Und sie wurden immer weniger, doch der Name bleibt, das Markenzeichen. Es verkauft sich immer noch.
„Take it to the Limit“ zählt zu ihren schönsten Nummern. Der Song stillt die tiefe Sehnsucht nicht, die er weckt. So ist es dann vielleicht auch mit den Adlern und ihrem Abschiedsgestell. Bis an die Grenze und darüber hinaus. One more time, wie Randy Meisner singt, one more time …