Netflix-Serie „Bodies“: Ewig grüßt die Männerleiche
Zeitsprünge sind in Science-Fiction-Filmen und -Serien beinahe ebenso alltäglich wie Fahrten mit der U-Bahn. Üblicherweise erfreuen sich die Zeitreisenden dabei bester Gesundheit, zumindest bis zur Ankunft in der nächsten Zeitebene oder Parallelwelt. Nicht so in der achtteiligen Mini-Serie „Bodies“ auf Netflix: Dort taucht eine Männerleiche an immergleicher Stelle in der Long Harvest Lane im berühmt-berüchtigten Londoner Stadtteil Whitechapel auf – dies aber zu vier ganz unterschiedlichen Dekaden.
Zuerst gibt die Leiche Detective Sergeant Shahara Hasan (Amaka Okafor) in der Gegenwart des Jahres 2023 Rätsel auf. Was sie anfangs nicht weiß: Sie ist nicht die Erste, die mit diesem gewaltsamen Todesfall konfrontiert wird.
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Bereits im viktorianischen England des Jahres 1890 und zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1941 konnten sich frühere Kollegen von ihr – Kyle Soller als Inspector Alfred Hillinghead und Jacob Fortune-Lloyd als sein späterer Kollege Charles Whiteman – keinen Reim auf den Toten machen. Denn zu Lebzeiten der beiden hatte dieser keine Spuren hinterlassen. Anders als in der Zukunft des Jahres 2053 – denn dort macht Shira Haas („Unorthodox“) als Detective Iris Maplewood nicht nur Bekanntschaft mit der Leiche, sondern auch mit seinem lebenden Gegenstück.
Diese Polizeiserie ist eine ehrgeizige Nervenkitzelfahrt – ein Wolf im Gewand eines Detektivdramas.
Showrunner Paul Tomalin über „Bodies“.
„Bodies“ basiert auf der gleichnamigen DC-Graphic-Novel von Si Spencer. Die Serie kombiniert Science-Fiction mit Mystery-Elementen und einer gehörigen Portion Weltverschwörung mit Stephen Graham als sinistrem Mastermind. Die Regiearbeit haben sich der Deutsche Marco Kreuzpaintner („Krabat“) und seine chinesische Kollegin Haolu Wang geteilt.
So beeindruckend Vergangenheit und Zukunft in Szene gesetzt wurden, so komplex und verwirrend ist die Handlung. Zumal die Protagonisten aus den unterschiedlichsten Gründen mit Homophobie über Antisemitismus und Rassismus bis hin zu Vorbehalten gegen Behinderte zu kämpfen haben. Doch es lohnt sich dranzubleiben.