Nach packendem Hockey-Drama: Das Warten beim Berliner HC geht weiter

Nach dem Halbfinal-Aus bei der Hallenhockey-Meisterschaft herrschte Fassungslosigkeit bei den Hockeymännern des Berliner HC. Der Traum von einer dritten Endspiel-Teilnahme in Serie und dem lang ersehnten ersten Hallentitel seit 48 Jahren war Samstagabend um kurz nach 20 Uhr ausgeträumt. In einem packenden Halbfinale unterlag der in dieser Saison noch ungeschlagene Ostmeister dem Nordzweiten Club an der Alster mit 6:7 (1:2). Matchwinner auf Seiten der Hanseaten war Tom Stroink, der nur 39 Sekunden vor dem Abfiff den Siegtreffer in Frankfurt am Main erzielte.

Die Niederlage in letzter Sekunde sitzt tief bei den Berlinern. „Es ist einfach bitter, wie das gelaufen ist“, sagte Liam Holdermann. Der Torjäger selbst hatte am Samstag zwei Minuten vor Schluss noch das 6:5 erzielt. Das ließ die Hanseaten aber unbeeindruckt. Sie kamen mit sechs Feldspielern ohne Torwart zurück und erzielten so den 6:6-Ausgleich. Statt den Keeper nun wieder einzuwechseln, spielte Alster weiter zu sechst und belohnte sich tatsächlich mit dem Siegtor.

Danach warf auch der BHC noch einmal alles nach vorn, aber die Zeit reichte nicht mehr. „Wir haben noch im Video und im Training besprochen, wie wir gegen Sechs spielen und dann kassieren wir noch zwei Tore“, haderte Liam Holdermann.

In den letzten Spielen hatten wir das Glück und es lief in unsere Richtung, heute für die anderen.

Darren Cheesman, Trainer des Berliner HC

Der Youngster war mit vier Toren wieder einmal treffsicherster BHC-Spieler. Mit insgesamt 39 Saisontreffern belegt der Jugend-Nationalspieler Platz drei in der bundesweiten Torschützenliste. „Das freut mich natürlich und hätte ich so vor der Saison nicht erwartet.“ Für einen Finaleinzug hat es dennoch nicht gereicht.

Kurz vor Schluss waren die Berliner noch in Führung gegangen

Neben Holdermann war es Torwart Mika Schleu, der glänzte. Gleich am Anfang parierte er zweimal sehenswert gegen Niklas Bruns. „Mika hat heute einfach sensationell gespielt und auch unhaltbare Bälle gehalten“, lobte Trainer Darren Cheesman. Er sei mit der Leistung seiner Mannschaft, aber auch insgesamt zufrieden: „Ich bin unfassbar stolz auf meine Jungs und die Weise, wie sie gespielt haben. Sie haben alles auf dem Platz gelassen. Alster hat heute einfach die wichtigen Tore in den entscheidenden Momenten gemacht. In den letzten Spielen hatten wir das Glück und es lief in unsere Richtung, heute für die anderen.“

Aber nicht nur der Berliner HC überzeugte mit Willen und Mentalität, auch Alster gab sich trotz mehrerer Rückstände nicht auf, was sich am Ende bezahlt machte. „Normalerweise sind das unsere Momente und wir schlagen so die anderen. Daher tut es heute umso mehr weh, dass wir so verloren haben“, sagte Cheesman.

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