Morten Thorsby möchte sich beim 1. FC Union weiterentwickeln

Wenn Morten Thorsby über Fußball spricht und von seiner Lieblingsposition erzählt, merkt man dem Neuzugang vom 1. FC Union an, mit wie viel Leidenschaft er bei der Sache ist. Mindestens ebenso passioniert spricht er vom Thema Umweltschutz, das ihm augenscheinlich sehr am Herzen liegt.

Selbst die oft gezogenen Vergleiche mit Klimaaktivistin Greta Thunberg machen ihm nichts aus. „Es ist nicht schlimm, mit Greta verglichen zu werden. Ich habe einen sehr klaren Standpunkt in Bezug auf die Umwelt bezogen“, sagt Thorsby, „das haben nicht viele Spieler getan haben. Das macht mich vielleicht schon ein bisschen besonders.“

Der 26-Jährige habe sich bereits gut eingefunden bei den Berlinern, fitnesstechnisch aber noch etwas Aufholbedarf gegenüber seinen Mannschaftskollegen. Ähnlich sieht es sein Trainer Urs Fischer, der sich am Donnerstag im Vorfeld des Bundesligaduells mit RB Leipzig am Samstagabend (18.30 Uhr, Sky) in gewohnter Manier nur wenig entlocken ließ, angesprochen auf die Personalie Thorsby: „Ich denke jedes Training, das er macht, hilft ihm, an sein Limit zu kommen.“

Am Wochenende kam der Norweger, der vom italienischen Serie-A-Klub Sampdoria Genua nach Köpenick wechselte, zu seinem Debüt. „Die zwanzig Minuten im Spiel gegen Mainz haben ihm gut getan. Er nähert sich seinem Limit und ich glaube das ist entscheidend“, sagte Fischer.

Vor seinem Wechsel zu Union habe Thorsby viel mit Union-Profi Julian Ryerson gesprochen, der ihn darin bestärkt habe, nach Berlin zu kommen. „Alles, was ich vorher von Union gehört und gesehen habe, alle, mit denen ich gesprochen habe, sagten mir, dass meine Art Fußball zu spielen und der Verein perfekt zueinander passen würden. Und das sagte man mir schon, bevor ich überhaupt Vertragsgespräche mit Union geführt habe“, erzählt Thorsby.

Immer mehr Spieler wollen sich engagieren

Er möge die Spielweise Unions, die von viel Laufarbeit und hoher Intensität geprägt sei und daher gut zu ihm passe. Der Norweger spielt am liebsten auf der Achterposition, da er seine Stärken in der Zentrale habe. Grundsätzlich sei er aber flexibel einsetzbar. „Manchmal bin ich wie eine Kartoffel, ich kann überall eingesetzt werden“, scherzt Thorsby.

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In der Zentrale hat er mit Rani Khedira, Genki Haraguchi und Janik Haberer namhafte Konkurrenz, an der es schwer werden dürfte, vorbeizukommen. Trotzdem wollte er die Herausforderung bei Union, um „in seiner Karriere den nächsten Schritt“ zu gehen.

Entwickelt er sich dort nun positiv, wird ihm das auch neben dem Platz helfen, meint Thorsby. Denn auch wenn sein Fokus auf Fußball und dem 1. FC Union liege, gebe es abseits des Platzes noch andere Themen, mit denen er sich beschäftige. „Es ist wichtig, auch über andere Dinge als nur Fußball nachzudenken“, sagt Thorsby.

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Seit er 18 Jahre alt ist, setzt er sich mit Themen wie Umweltschutz und Klimawandel auseinander und spätestens mit dem Pariser Abkommen 2015 engagiere er sich zunehmend. „Je besser ich im Fußball bin, umso mehr Leute hören mir zu. Desto mehr kann ich erreichen.“

Auch sein neuer Verein unterstütze ihn dieser Hinsicht: „Wir haben viel darüber gesprochen und es ist sehr wichtig für mich, dass wir da ähnliche Ansichten haben.“ Früher sei er für seinen Aktivismus noch ausgelacht worden, mittlerweile gebe es aber immer mehr Spieler, die sich ebenfalls damit befassen und etwas tun wollen. Diese Spieler möchte Thorsby „sammeln“ und versuchen, ihnen Wege zu zeigen, wie sie aktiv werden können. „Das ist etwas, das mir Energie gibt“, sagt er. Energie, die er im Duell mit Leipzig am Samstag gebrauchen könnte.