Maren Kroymann solidarisiert sich mit betroffenen Frauen

Kabarettistin Maren Kroymann hat am Freitag den Deutschen Comedypreis für ihr Lebenswerk entgegengenommen – und nutzte ihren Auftritt für Kritik am Umgang der Veranstalter mit den Vorwürfen gegen Komiker Luke Mockridge. „Ich hätte gerne gehabt, dass Verantwortliche für diesen Preis und auch von dem Sender die Eier gehabt hätten, zu sagen: Wir solidarisieren uns nicht nur mit unserem beliebten Künstler, sondern mit den Frauen, die betroffen sind“, sagte sie. „Ich würde mir wünschen, dass ihre Geschichte gehört wird, dass diese Frauen ernst genommen werden, dass sie respektiert werden. Dass man ihnen glaubt.“

Die Serie „Über Weihnachten“ mit Mockridge in der Hauptrolle hatte ursprünglich zu den Nominierten gehört. Einen Tag vor der Verleihung war sie gestrichen worden. Die Veranstalter hatten auf die „öffentlich geführten Diskussionen“ verwiesen, wegen der man – auch mit Mockridge – übereingekommen sei, auf die Nominierung zu verzichten.

Mockridge pausiert weiter

Luke Mockridge hatte im August in einem Video angekündigt, dass es 2021 keine Shows mehr mit ihm im Fernsehen geben werde. Er berichtete damals von Vorwürfen gegen ihn in sozialen Netzwerken und von der Anzeige einer Ex-Partnerin, die einen Vorfall in einer gemeinsamen Nacht als versuchte Vergewaltigung wahrgenommen habe. Mockridge wies die Vorwürfe zurück. „Das, was mir vorgeworfen wird, das ist nicht passiert“, sagte er. Seinen Rückzug begründete er damit, dass er sich „sammeln“ wolle.

Die Staatsanwaltschaft Köln bestätigte, dass ein entsprechendes Verfahren Anfang Mai 2020 mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt worden sei. Eine Beschwerde der Anzeigeerstatterin gegen die Entscheidung sei als unbegründet zurückgewiesen worden.

Vor kurzem kündigte Mockridge an, dass er seine Auszeit auf unbestimmte Zeit verlängern werde. Er verwies auf die Berichterstattung zu seiner Person und erklärte, er brauche Zeit, „um zu verstehen, zu lernen und zu heilen“. Zuvor hatte „Der Spiegel“ über das Verfahren und weitere Vorwürfe gegen ihn berichtet. (mit dpa)