Cannstatter Wasen: Norovirus nachgewiesen: 300 Besucher nach Stuttgarter Frühlingsfest erkrankt

Nachdem sie auf dem Cannstatter Wasen in Baden-Württemberg alle dasselbe Festzelt besucht haben, klagen zahlreiche Menschen über Magen-Darm-Beschwerden. Bei mehreren Erkrankten wurde das Norovirus nachgewiesen.

So hatten sie sich den Besuch der Cannstatter Wasen in Baden-Württemberg sicher nicht vorgestellt. Eigentlich wollten die Besucher des Stuttgarter Frühlingsfestes ein berauschendes Fest erleben. Statt Spaß und Vergnügen bekamen sie jedoch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

  • 300 Besucher nach Stuttgarter Frühlingsfest erkrankt
  • Alle Besucher waren im selben Festzelt
  • Erkrankte klagen über Erbrechen, Durchfall und Übelkeit
  • Norovirus bei Festzeltbesuchern nachgewiesen
  • So reagiert der Festzelt-Betreiber

Alle waren im selben Festzelt: 300 Kranke nach Stuttgarter Frühlingsfest

Nach dem Besuch des Stuttgarter Frühlingsfestes leiden mehr als 300 Menschen unter Magen-Darm-Beschwerden. Das teilte die Stadt Stuttgart am Mittwoch mit. Alle Betroffenen hätten dasselbe Festzelt besucht und danach über Erbrechen, Übelkeit und Durchfall geklagt. Die Stadt sprach von einem größeren Ausbruchsgeschehen.

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Symptome sprechen für virale Erkrankung – Norovirus nachgewiesen

Die Symptome sprechen für eine virale Erkrankung, wie die Stadt mitteilte. Es verdichteten sich die Hinweise, dass es sich um das Norovirus handle. Unter den Betroffenen seien sowohl Besucher des Festes als auch Bedienstete des betroffenen Zeltes. Am Mittwochnachmittag folgte dann die Bestätigung: In den Stuhlproben zweier Erkrankter wurden Noroviren festgestellt.

Festzelt-Betreiber: “Wir werden auf das Strengste kontrolliert”

Der Betreiber des betroffenen Zeltes “Göckelesmaier”, Karl Maier, vermutete der “Heilbronner Stimme” zufolge, dass die Norovirus-Infektion auf Gäste zurückgeht. “Offensichtlich hat uns da jemand das Norovirus mitgebracht”, sagte Maier der Zeitung. Eine infizierte Gruppe oder mehrere infizierte Menschen hätten am Samstag das Zelt besucht und andere Besucher angesteckt. Laut Maier fand die Infektionswelle am Samstag statt, seither “sind keine Fälle dazugekommen”.

Maier beteuert zudem, dass es bei der Hygiene und beim Essen zu keiner Zeit Beanstandungen gegeben habe. “Wir werden auf das Strengste kontrolliert.” Die Stadt stehe mit Maier in Kontakt und habe die Hygienemaßnahmen bereits verschärft. “Was in unserer Macht steht, tun wir”, wurde der Festwirt weiter zitiert. Das Zelt darf geöffnet bleiben, wie ein Stadtsprecher mitteilte.

Lebensmittelüberwachung und das Gesundheitsamt sind bereits vor Ort

Die Lebensmittelüberwachung und das Gesundheitsamt seien sofort nach Eintreffen der ersten Meldungen vor Ort gewesen und hätten in dem Zelt die Hygiene überprüft und Proben der Lebensmittel genommen. Diese würden derzeit im Labor ausgewertet. Es gehe nun in erster Linie darum, das Ausbruchsgeschehen einzudämmen und die Quelle der Infekte zu finden. Der Schwerpunkt liege auf den zentralen Servicebereichen des Zeltes.

Norovirus: Symptome, Ansteckung, Dauer und Behandlung

Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, sind sehr ansteckend und verbreiten sich rasend schnell – besonders an Orten, an denen viele Menschen zusammenkommen, etwa in Kindergärten, Altenheimen oder Krankenhäusern. Eine Infektion verläuft meist kurz und heftig. Betroffene fühlen sich schwach, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, manchmal leichtes Fieber. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen klingt der unangenehme Brechdurchfall so schnell wieder ab, wie er gekommen ist – oft schon nach 12 bis 48 Stunden.

Wenn Sie vermuten, dass eine Infektion mit Noroviren vorliegt, kontaktieren Sie Ihren Arzt. Eine spezielle Behandlung für Magen-Darm-Grippen, die durch Noroviren ausgelöst werden, gibt es nicht. Jedoch sollten Erkrankte darauf achten, viel zu trinken und den Flüssigkeitsverlust und Elektrolytverlust durch orale Rehydratationslösungen auszugleichen.

Vorsichtsmaßnahmen und Tipps – So gehen Sie dem Norovirus aus dem Weg

Da der Norovirus besonders ansteckend ist und sowohl als Tröpfcheninfektion, als auch über Gegenstände übertragbar ist, haben wir ein paar nützliche Tipps für Sie, wie Sie sich vor einer Ansteckung schützen können:

  • Waschen und desinfizieren Sie regelmäßig Ihre Hände.
  • Benutzen Sie nicht dieselben Handtücher, Hygieneartikel (zum Beispiel Seife) oder Bettwäsche wie die erkrankten Personen.
  • Achten Sie besonders darauf, sich vor der Zubereitung und dem Verzehr von rohen Lebensmitteln die Hände zu waschen.
  • Waschen Sie Kleidung, Bettwäsche und Handtücher des Erkrankten bei mindestens 60 Grad.
  • Desinfizieren Sie die Toilette jedes Mal nach der Benutzung.

Stuttgarter Klinikum berichtet von erhöhtem Aufkommen von Patienten mit Bauchschmerzen

Ein Sprecher des Klinikums Stuttgart sagte, am Wochenende habe es ein leicht erhöhtes Aufkommen von Patienten mit Bauchschmerzen in der Notaufnahme gegeben. Von den Patienten wisse man vereinzelt, dass sie das Frühlingsfest besucht hätten. Alle Patienten seien nur ambulant behandelt worden.

Stuttgarter Frühlingsfest findet bereits zum 84. Mal statt

Das 84. Stuttgarter Frühlingsfest hat am Samstag mit dem traditionellen Fassanstich begonnen. An 23 Tagen haben die Schausteller ihre Fahrgeschäfte, Buden und Imbisse geöffnet, in den Festzelten wird ausgeschenkt und aufgespielt. Die Veranstalter sind zurückhaltend und erwarten nach eigenen Angaben mehr als eine Million Besucher. “Wir sind eine Open-Air-Veranstaltung und vom Wetter abhängig”, teilte die in.stuttgart Veranstaltungsgesellschaft im Vorfeld mit. Im vergangenen Jahr waren 1,4 Millionen Menschen gezählt worden, es war eines der bestbesuchten Frühlingsfeste der vergangenen Jahrzehnte.

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sba/hos/news.de/dpa