Leichtathletik: Mihambo trotz EM-Bronze mit Zähneknirschen – Heß superhappy

Die Meisterin der starken Nerven bleibt Malaika Mihambo, und so durfte Deutschlands Vorzeige-Leichtathletin nach dem Bronze-Sprung im letzten Versuch doch noch mit den anderen Medaillengewinnerinnen lächeln. Dass sie auch bei den Europameisterschaften in Apeldoorn nicht ihren ersten Hallen-Titel im Weitsprung feiern konnte, wurmte die 31 Jahre alte Titelsammlerin aber schon. Denn Mihambo gelang nur ein guter Satz auf 6,88 Meter, Siegerin Larissa Iapichino aus Italien sprang lediglich sechs Zentimeter weiter.
„Insgesamt war der Wettkampf gut, aber unterhalb meines möglichen Potenzials. Das lässt einen zähneknirschend zurück, aber so ist halt der Sport. Man kann nicht immer ganz oben stehen, und eine Medaille ist eine Medaille“, stellte die ehrgeizige Weitsprung-Olympiasiegerin von 2021 fest. Sie habe sich den ganzen Wettkampf ganz anders vorgestellt, sagte Mihambo.
Mal sprang sie weit vor dem Brett ab, mal übertrat sie – anders als bei den Meetings zuletzt in Düsseldorf und Berlin, wo mit einer Absprungzone experimentiert wurde, gab es in den Niederlanden wieder den klassischen Balken. Diesen traf Mihambo zum Schluss, als es wirklich darauf ankam.
Vorher heftiger Sturz von Assani
Zuvor musste Mihambo allerdings mitansehen, wie ihre Teamkollegin Mikaelle Assani beim Anlauf bei voller Geschwindigkeit in der Kunststoffbahn hängen blieb und heftig stürzte. Helfer fuhren die weinende Assani, die mit 6,32 Metern Achte wurde, mit einem Rollstuhl aus der Halle. Wie der Deutsche Leichtathletik-Verband mitteilte, wurde bei der medizinischen Versorgung eine muskuläre Verletzung im Oberschenkel-Beuger diagnostiziert.
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Genau den Absprungbalken erwischte schon im ersten Versuch Dreispringer Max Heß, der Freiluft-Europameister von 2016 segelte auf 17,43 Meter – und gewann am Ende wie Mihambo doch nicht den erhofften ersten Indoor-Titel. Der in Kuba geborene Olympia-Dritte Andy Díaz Hernández aus Italien flog mit 17,71 Metern noch ein gutes Stück weiter und steigerte die Weltjahresbestleistung von Heß.
Der 28 Jahre alte Chemnitzer war nach viermal Hallen-EM-Bronze happy mit Silber, zumal er seine Aufwärtstendenz aus dem vorigen Sommer bestätigte. „Ich wollte gerne noch einen draufsetzen, in Richtung Bestleistung, deutscher Rekord springen. Das hat nicht ganz geklappt, aber es war ein super Ergebnis“, sagte Heß.
Steinforth entthront Neugebauer als Rekordler
Siebenkämpfer Till Steinforth strahlte nicht nur über Bronze, sondern auch über einen deutschen Rekord. Mit 6.388 Punkten nahm er Zehnkampf-Star Leo Neugebauer dessen Hallen-Bestmarke ab. Steinforth sammelte 41 Zähler mehr als Neugebauer vor einem Jahr in Boston und behauptete in Apeldoorn nach den abschließenden 1.000 Metern mit nur acht Zählern Vorsprung Rang drei.
„Der deutsche Rekord war auf jeden Fall das Ziel. Ich wusste, dass so eine Punktzahl fallen muss, wenn ich vorne mitspielen will“, sagte der 22-Jährige vom SV Halle. Bei Olympia in Paris war der nachnominierte Steinforth im Schatten von Silber-Gewinner Neugebauer noch auf Rang 15 gelandet.
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