Instrumentales aus Berlin: Summertunes von Camino Tronco

Wer noch Musik braucht, um an irgendeinem verwegenen Ort mit einem Surfbrett unter dem Arm auf die Wellen zuzurennen oder sich zumindest so zu fühlen, dem sei das neue Album der Berliner Combo Camino Tronco empfohlen.

Zehn Instrumentals nehmen die Hörer:innen mit auf einen musikalischen Roadtrip durch das Grenzgebiet von Desert Rock, Surfsounds und Exotika. Es sind Tracks, die ausnahmslos ein Sommergefühl erzeugen. Mit einer Prise Wüstenwind versteht sich. Es lassen grüßen: die Soundtracks der Kultregisseure Quentin Tarantino oder Robert Rodriguez. Mit zwei Gitarren, Schlagzeug und Kontrabass liefern Camino Tronco eingängige Melodien mit verwegenen Rhythmen und eigenem Twist. Alles handgemacht.

Tarantino-Sound lässt grüßen

Der Grund, warum man sich in dieser Musik besonders gut verlieren kann, ist, dass hier zwar der Soundtrack existiert, aber noch nicht der zugehörige Film. Das eigene Roadmovie entwirft jeder selbst. Ganz nach Lust und individueller Sehnsucht.

„Coffee und Cigarettes“ zelebriert den Moment, in dem das Leben fließt und nichts Bestimmtes mit großer Lässigkeit ausgeführt wird. „Big Sur“ ist sowas wie der gutgelaunte Wellenreiter-Hit des Albums. Das melancholische „Bunny Monroe“ führt direkt in den nächsten Sonnenuntergang, natürlich im Cabrio sitzend, die Sonnenbrille heruntergeklappt. Ein Gefühl, als müsse man weiterziehen, obwohl man gerne noch geblieben wäre, begleitet die Tracks. Bittersüßer Abschiedsschmerz schwingt hier ebenso mit wie die Vorfreude auf das nächste Abenteuer, das immer schon irgendwo wartet.

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Die meisten der zehn Songs wurden während der Coronazeit geschrieben. In den Monaten mit wenig Ablenkung wirkte es manchmal, als sei die Zeit stehen geblieben. Der Stillstand brachte den Bandmitgliedern Raum für Kreativität. Im Frühjahr spielten sie die Songs in einem Berliner Studio an nur einem Wochenende „live“ ein.

Das Geheimnis im Stil der vier Troncos („Camino“ heißt auf Spanisch „Weg“, „Tronco“ heißt „Stamm“, aber mancherorts auch „Kumpel“) ist, dass sie alle auf ganz unterschiedlich Musik stehen. Einflüsse aus Hip Hop und R’n’B mischen sie mit Impulsen aus afrikanischen, asiatischen und südamerikanischen Regionen, vor allem mexikanische Mariachi-Bands standen Pate. Zu hören ist das Album bei allen bekannten Streaming Diensten.