Im Namen aller Toten: Literaturnobelpreisträgerin Han Kangs Roman „Unmöglicher Abschied“

Die Toten begegnen den Lebenden in vielerlei Gestalt. Sie bewohnen Erinnerungspaläste und hausen in Verdrängungskammern, sie bevölkern Träume und Alpträume. Ihre Gebeine türmen sich in Katakomben auf und verschwinden in Massengräbern, und wenn es für sie noch nicht an der Zeit war zu sterben oder sie gar in Unfrieden von dieser Welt geschieden sind, kehren sie notfalls als Geister zurück, die sich mit Hilfe einer Schale Reisbrei ins Leben zurückfüttern lassen.