Klublegende als neuer Trainer: Bringt Steffen Baumgart den 1. FC Union wieder auf Kurs?

Nach enttäuschenden Monaten und neun Pflichtspielen ohne Sieg geht der 1. FC Union Berlin mit einem neuen Trainer ins Jahr 2025. Steffen Baumgart, der in Köpenick als Spieler zwischen 2002 und 2004 Kapitän und Publikumsliebling war, soll das Team wieder stabilisieren und dafür sorgen, dass Union nicht wie in der vergangenen Saison bis zur letzten Sekunde um den Klassenerhalt bangen muss. Am Samstag (15.30 Uhr, Sky) wird es mit dem Bundesliga-Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim ernst.

Alle Folgen von „3 auf 1“ finden Sie hier.


Schon als ich vor mehr als 20 Jahren mit Baumi bei Union in der Zweiten Liga gespielt habe, hat man auf und abseits des Rasens gemerkt, wie viel Ahnung er von Fußball hat. Im Laufe der Zeit hat es sich abgezeichnet, dass er Trainer wird und da war es eigentlich klar, dass er mit seiner Vergangenheit irgendwann bei Union landet. Nach der Trennung von Urs Fischer hatte ich ihn schon auf dem Zettel.

Dass er jetzt als Nachfolger von Bo Svensson nach Köpenick zurückgekehrt ist, hat mich ein bisschen überrascht, aber er kennt den Verein in- und auswendig. Menschlich passt das gut. Wie gut das fußballerisch passt und ob sich die Mannschaft mit seiner Spielidee identifizieren kann, muss sich erst zeigen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Julian Graeber berichtet seit 2017 für den Tagesspiegel über Union und ist überzeugt: Baumgart allein kann das Team nicht wieder in die Spur bringen, Union braucht Verstärkungen.

Irgendwann musste es ja passieren. Steffen Baumgart, der bekennende Unioner, soll den Klub als neuer Trainer aus der Krise führen. Als Typ passt der gebürtige Rostocker exzellent zu Union und dass er die Mannschaft mit seiner emotionalen Art aufrütteln wird, ist sehr wahrscheinlich. Ein paar Erfolgserlebnisse in den kommenden Spielen gegen keineswegs übermächtige Gegner würden die Situation bereits entspannen.

Ob es Baumgart jedoch mittel- und langfristig gelingt, Union wieder in die Spur zu bringen, das ist die deutlich spannendere Frage. Denn seit dem Abschied von Urs Fischer im Herbst 2023 fehlen die Kontinuität und der klare Plan, die den Klub lange ausgezeichnet und bis in die Champions League geführt haben.

Der aktuelle Kader ist auf wichtigen Positionen zu schwach und passt auf den ersten Blick nicht zum teilweise etwas wilden Offensivfußball, den Baumgart in der Vergangenheit hat spielen lassen. Der zukünftige Erfolg hängt damit nicht nur vom neuen Trainer ab, sondern vor allem von der Frage, ob Baumgart und Sportchef Horst Heldt eine ähnliche Symbiose finden, wie sie Fischer und Oliver Ruhnert lange auszeichnete.