„Ich hatte eigentlich nie eine Mutter“: Maria Riva mit 100 Jahren gestorben – ein Leben im Schatten der Marlene Dietrich
Das einzige Kind von Weltstar Marlene Dietrich ist tot: Maria Riva starb vergangenen Mittwoch im Alter von 100 Jahren im US-Bundesstaat New Mexico, wie ihr Sohn Peter Riva der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. „Wir alle werden Marias Intelligenz, ihren Rat und ihr tiefes menschliches Verständnis vermissen“, hieß es in einer Mitteilung von ihm. „Sie war immer die eine Person, bei der wir uns alle darauf verlassen konnten, dass sie da war – immer bereit, mit Essen, Wärme, Rat und Liebe.“
Riva war vor einiger Zeit aus Los Angeles zu ihrem Sohn nach New Mexico gezogen. Im Dezember wäre sie 101 Jahre alt geworden. Den 100. Geburtstag habe die Familie im vergangenen Jahr „eher ruhig“ angehen wollen, hatte Sohn David Riva damals der Deutschen Presse-Agentur gesagt.
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Riva wuchs größtenteils in den USA als Einzelkind in einer Erwachsenenwelt auf. „Ich hatte eigentlich nie eine Mutter“, sagte sie 1992 in Berlin, als sie dort wenige Monate nach Dietrichs Tod ihr Buch „Meine Mutter Marlene“ vorstellte. „Ich wollte das Bild von der Göttin Marlene ein wenig ins rechte Licht rücken, also habe ich einfach die Wahrheit geschrieben“, sagte sie damals der Deutschen Presse-Agentur. Sogar ihre Unterschrift sei damals gewesen: „Maria, die Tochter von Marlene Dietrich“.
Maria Riva nahm Schauspielunterricht und spielte bereits als Kind kleine Rollen, etwa an der Seite ihrer Mutter in dem Historienfilm „Die scharlachrote Kaiserin“. Später bekam sie auch größere Rollen, bekam Emmy-Nominierungen, stellte die Schauspielerei dann aber wieder ein. Sie sei doch sowieso nur eine „Marlene Dietrich für Arme“ gewesen und habe keine großen Ambitionen in der Branche, sagte Riva.
Mutter von vier Söhnen
Anstelle dessen kümmerte sie sich viel um ihre Mutter – die von ihrer Familie „Massy“ genannt wurde, weil Enkel Michael als Kleinkind den Namen Marlene nicht richtig aussprechen konnte. 1947 heiratete Maria Riva zum zweiten Mal. Mit dem Bühnenbildner William Riva bekam sie vier Söhne, der Älteste starb 2012. William Riva war bereits 1999 gestorben.