Gütige Kapitalistin „Nora“: Der Feminismus der Privilegierten

Das Cover der Vogue, Frau des Jahres in der „Süddeutschen“, Interkontinentalflüge, Fanboys in der Lobby – was für eine Erfolgsstory! Nora Helmer, so heißt es in den Kammerspielen des Deutschen Theaters Berlin, „lebt den Traum“. 1879 von Henrik Ibsen als Pionierin eines Emanzipationsdramas erdacht, tourt sie seit 145 Jahren über die Bühnen der Welt. Und diese Jahre sind ihr ziemlich gut bekommen: „Nora“ hat sich zur brand gemausert, zur feministischen Marke, die in steigender Wachstumskurve Kapital aufs Konto spült.