„Toller Krimi, toll gespielt, interessantes Thema“: Viel Lob für „Tatort“ mit Corinna Harfouch
Der erste Fall des neuen „Tatort“-Duos mit Corinna Harfouch als Susanne Bonard und Mark Waschke als Robert Karow erreichte zwar keine Top-Quoten (am Ostersonntag schalteten ihn 6,22 Millionen Zuschauer ein, am Montag 6,02 Millionen), kommt aber zumindest bei den Twitter-Nutzern erstaunlich gut an. Einmal abgesehen möglicherweise von neurechten Wählern und Sympathisanten.
„Haha auf Facebook tanzen die neurechten Kleinbürger Empörungstango. Alles richtig gemacht, Tatort“, notiert ein Nutzer auf Twitter. „Kleines, erfrischendes #fckAfD-Detail aus dem Berliner Doppel-Tatort (den ich spannend und aktuell zum Thema racialprofiling fand)“, heißt es an anderer Stelle. Gemeint ist damit das „Fuck AFD!!“-Graffiti, das kurz in einer Szene übergroß unter dem Dach eines leerstehenden Gebäudes zu sehen ist. Der Kommentar „Den Tatort kann man sich mittlerweile echt nicht mehr geben… Diese linksgrüne Erziehung in fast jeder Folge nervt einfach nur noch“, geht in eine ähnliche Richtung.
Solche Einwürfe sind jedoch die Ausnahme. Ganz überwiegend wird vor allem die Themensetzung gelobt. In der Folge „Nichts als die Wahrheit“ kommen die Ermittler einer rechtsextremen Verschwörung innerhalb der Polizei auf die Spur. „Ein durchaus denkbares Szenario. Note: Eins“, wird in einem Twitter-Kommentar notiert.
Dieser Kommentar befindet sich unter einem Eintrag des offiziellen Twitter-Accounts zum „Tatort“, der von der ARD selbst betrieben wird. „Toller Krimi, toll gespielt, interessantes Thema“, lautet ein anderer Kommentar, der zudem anmerkt: „Und immer daran denken. Das ist keine Doku, sondern Fiktion.“ Auf diesen Aspekt geht ein anderer „Tatort“-Zuschauer ebenfalls ein. „Hoffentlich voll gelogen. Erschreckend echt“, schreibt er und vergibt eine Eins plus als Wertung. Auf Facebook ist die ARD mit einem vergleichbaren Account vertreten. Dort fallen die Wertungen zur Premiere des neuen Teams ähnlich aus.
Insgesamt positiv war der Einstieg von Corinna Harfouch in den ARD-Krimi im Vorfeld von professionellen Kritikern bewertet worden. Die „Süddeutsche Zeitung“ titelte mit „Corinna Harfouchs schöner später Anfang“. Die „Frankfurter Allgemeine“ meinte, dass sie nicht viel tun müsse, um Wirkung zu erzielen. „Das hat sie mit Mark Waschkes Ermittler gemeinsam. Dieses Team könnte funktionieren“. Der Tagesspiegel lobte die Realitätsnähe der Premierenfolge.
„Fand ihn gut und finde, es sollte öfter zweiteilige Tatorte geben“, wurde ebenfalls positiv hervorgehoben. Zuletzt hatte es eine Doppelfolge zum 50-jährigen „Tatort“-Jubiläum gegeben. „War gut. Teil 2 besser als Teil 1“, erkennt ein weiterer Twitter-Kommentar eine Steigerung zwischen den beiden Folgen. Dazu gab es allerdings unterschiedliche Meinungen. „Spannungsmäßig etwas abgefallen, aber das Szenario ist übelst realistisch.“
Positiv bewertet wird der Einstieg von Corinna Harfouch in die ARD-Krimireihe. Harfouch ist für Meret Becker zum RBB-„Tatort“ gekommen. „Ich bleibe bei meinem gestrigen Urteil: Susanne Bonard rocks!“, heißt es dazu. „Das kann ein tolles Team bleiben, auch wenn Meret Becker fehlt“, fasst ein Nutzer zusammen, was auch in anderen Einträgen ebenso zu lesen ist.
„Eine völlig neue Spannung im halbneuen Ermittlerteam. Das Team passt“, lautet ein weiterer Kommentar, der mit einem Wunsch endet: „Politikberlin funktioniert, aber zukünftig auch gerne wieder Kiezberlin.“
Ein Nutzer hätte noch einen Zusatzpunkt vergeben, „wenn man mir erklärt, wieso der SAC-Typ da nun wieder frei rumläuft“. Dem Vernehmen nach gab es auch innerhalb des „Tatort“-Teams unterschiedliche Auffassungen über die Schlussszene, besonders mit Blick auf die Rolle des Verfassungsschutzes.
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