Franz Wagner stehen in der NBA alle Türen offen
Es ist noch nicht einmal vier Jahre her, dass ein schmächtiger Junge mit der Nummer 22 erstmals für die Profis von Alba Berlin auflief und zum jüngsten Spieler in der Klubhistorie avancierte. Franz Wagner, damals 16 Jahren alt, war sein Talent schnell anzusehen. Dass der Abiturient aus Prenzlauer Berg Alba früh entwachsen würde, wurde von Spiel zu Spiel offensichtlicher. Die Entwicklung, die Wagner seit diesen ersten Schritten im Erwachsenenbasketball im Frühjahr 2018 genommen hat, übertrifft aber alle Erwartungen – und basiert auf einer seltenen Mischung aus Fleiß, Talent, Spielintelligenz und Reife.
Im vergangenen Jahr wurde der mittlerweile 20 Jahre alte und mit deutlich mehr Muskelmasse ausgestattete Berliner in der Talentauswahl der NBA an achter Stelle gedraftet. Nach mehr als der Hälfte der Saison lässt sich bereits sagen, dass die im Neuaufbau befindlichen Orlando Magic damit eine exzellente Wahl getroffen haben. Nach seiner Ehrung als Rookie des Monats im Dezember wurde der vielseitige Wagner in der Nacht zu Mittwoch als einer von zwölf Liganeulingen für die Rising Stars Challenge am All-Star-Wochenende nominiert.
Trotz all dieser Aufmerksamkeit in der NBA-Glitzerwelt hat sich Wagner seine wahrscheinlich wichtigste Eigenschaft erhalten: die Bodenhaftung. „Ich hatte gute Trainer, die mir gesagt haben, dass es überhaupt nichts heißt, wenn man in irgendeinen Kader nominiert wird, dass man immer weiter arbeiten soll“, sagte er 2019, und nach diesem Motto scheint er immer noch zu leben. In der NBA stehen ihm mit dieser Einstellung alle Türen offen.