Erstes Finalspiel der Play-offs: Die Volleys gewinnen mit 3:1 gegen Friedrichshafen
Er hatte sich das Traditionsduell gewünscht. Als BR Volleys Trainer Cédric Énard vor einiger Zeit gefragt worden war, welchen Finalgegner er sich in seiner letzten Saison in Berlin wünschte, hatte er nicht lange überlegen müssen. „Friedrichshafen. Das ist der Klassiker.“ Und diesen Klassiker erhielt der Franzose. Am Montagabend spielte seine Mannschaft das erste Finalspiel in der Serie „Best of five“ gegen den VfB Friedrichshafen. Von der ersten Minute an war es ein hochklassiges Duell auf Augenhöhe. Am Ende aber hatten die Volleys die Nase vorne und setzten sich mit 3:1 (25:21; 25:22; 28:30; 25:19) daheim durch.
Die Gäste starteten stark in den ersten Satz und taten sich insbesondere im Block hervor. Das erschwerte es Marek Sotola und Timothée Carle, mit ihren Angriffen durchzukommen. Clever nutzten die Häfler die Berliner Schwächen in der Annahme aus, sodass die Volleys früh mit 7:10 zurücklagen.
Erst ein Punkt von Anton Brehme, der den Ball in die gegnerische Hälfte hämmerte, brachte den Ausgleich 10:10. Danach erkämpften die Volleys sich Schritt für Schritt die Führung und machten besonders im Aufschlag Druck. Zwei Asse von Sotola besiegelten schließlich den Satzgewinn.
Im zweiten Satz erwischten die Volleys den besseren Start und gingen schnell in Führung. Insbesondere Zuspieler Johannes Tille, der seine Angreifer clever einsetzte, Druck im Aufschlag machte und den Ball sogar selbst übers Netz schlug, tat sich hervor. Zweimal nahm Friedrichshafens Trainer Mark Lebedew, der eigentlich bekannt für seine cleveren Challenges ist, fälschlicherweise die Challenge.
Die Stimmung war auf Berliner Seite
Danach gingen die Volleys unter dem Protest der gegnerischen Spieler mit 18:15 in Führung. Mit voller Wucht hämmerte Sotola den Ball über das Netz und brachte das Team mit 21:17 in Führung. Wenig später machte er den Satz erneut mit einem Ass zu.
Anschließend war die Stimmung auf Seite der Gastgeber. Aber auch die Gäste blieben dran, und so ging es im dritten Satz hin und her. Kein Team konnte sich eindeutig absetzen. Unter dem tosenden Applaus der 6892 Zuschauenden wehrten die Häfler drei und die Volleys zwei Satzbälle ab und am Ende ging der Punkt an Friedrichshafen.
Im letzten Satz kochten die Emotionen auf beiden Seiten hoch. Als Lebedew bei einem Ass von Ruben Schott die Challenge nahm, protestierte der Berliner Fanklub 7. Mann und ein Zuschauer schrie wütend: „Zeitspiel!“ Davon ließen die Berliner sich aber nicht aus der Ruhe bringen, sondern erarbeiteten sich einen Vorsprung von mehr sechs Punkten. Ein Aufschlagfehler der Gäste besiegelte den Satzgewinn.
Vor allem Trainer Énard strahlte und jubelte – vor Erleichterung, aber wohl auch, weil er sich bereits auf die kommenden hoch spannenden Klassiker freute. Das zweite Finalspiel findet am Donnerstag in Friedrichshafen statt.