Energiekrise: Die wichtigsten Spar- und Vorsorgetipps
Die immer weiter steigenden Energiepreise und die Versorgungssicherheit bereiten vielen Endverbrauchern erhebliche Sorgen. Um die Krise möglichst gut zu bewältigen, sollte der Haushalt für den Fall von Energiedrosselungen oder Stromausfällen vorsorglich mit den wichtigsten Dingen bestückt sein.
Eine der wichtigsten Maßnahmen ist, dass im Falle eines Stromausfalls ausreichend Nahrung und Trinkwasser vorhanden ist. So rät das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in seiner Checkliste einen Grundvorrrat für mindestens 10 Tage anzulegen. Dieser beinhaltet keineswegs nur Lebensmittel, sondern unter anderem auch lebenswichtige Medikamente, Kerzen, Reservebatterien, eine Taschenlampe, Bargeld sowie einen Futtervorrat für Haustiere.
Teuerung abfedern: Wärmeverluste abdämmen & sparsam heizen
Um kostensparend zu heizen, empfiehlt es sich, den undichte Stellen, die für hohe Energieverluste verantwortlich sind, zu ermitteln und zu schließen. So lassen sich Fenster und Türenschlitze zusätzlich mit Dichtungsprofilen verstärken. Eine zusätzliche Dämmung kann auch an den Glasscheiben von Fenstern zum Beispiel mit doppelwandigen Plissees vorgenommen werden. Diese Sonderform von Plissees, auch Wabenplissees genannt, sind mit isolierenden Luftröhren ausgestattet. Werden die Plissees während des Heizvorgangs vor der Verglasung runtergezogen, muss sehr viel kürzer geheizt werden und die Heizenergie bleibt länger im Raum verfügbar.
Als moderate Durchschnittswerte für die benötigte Heiztemperatur gelten: In der Wohnstube sollten 19 bis 20 Grad herrschen, während in Schlafräumen und anderen Wohnbereichen eine Grundtemperatur von 16 bis 18 Grad optimal ist. Entscheidend ist, diese Mindesttemperaturn mit Thermometern oder Thermostaten mit Digitalanzeige zu überwachen. Die Heizung kann dann zwischenzeitlich immer wieder heruntergedreht werden, sobald die empfohlene Raumtemperatur erreicht ist.
Den Stromverbrauch effizient gestalten
Auch beim Stromverbrauch existieren zahlreiche Sparpotentiale. In unbewohnten Räumen kann die Beleuchtung abgeschaltet werden. Bei der Essenszubereitung sollte überdacht werden, ob tatsächlich der Backofen mit Starkstrom-Versorgung benutzt wird oder dann nicht doch Menüs energieeffizienter über Herdplatten zubereitet werden. Energiesparend ist es darüber hinaus, wenn das Kochwasser mit einem Teekocher erhitzt wird und die Töpfe beim Kochen mit Deckeln verschlossen werden.
Energieräuber sind zudem nicht genutzte Elektrogeräte und Lampen, die mit der Steckdose verbunden sind und unnötigerweise Strom ziehen. Eine energieeffiziente Lösung sind Steckleisten mit Kippschaltung, mit denen nachts alle Geräte vom Netz genommen werden können. Das erfordert zwar zunächst einen gewissen Planungs- und Umsteckaufwand, spart aber ebenfalls Kosten.
Stromausfall: Vorsorge für den Fall der Fälle
Ob ein flächendeckender, unkontrollierter Blackout droht, der das ganze Land über Tage und Wochen lahmlegen würde, ist nicht auszuschließen, wird aber von Experten eher verneint. Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion GmbH prognostiziert vielmehr, dass es eher zu regional begrenzten, stundenweisen Abschaltungen von Strom kommen kann, um den Zusammenbruch des Stromnetzes zu verhindern.
Um sich bei Ausfällen mit Notstrom zu versorgen, gibt es einige Geräte als Überbrückungshilfe. So können Handys und Laptop mit kleinen Powerbanks zwischenzeitlich mit Energie versorgt werden. Empfehlenswert ist auch ein Kurbelradio, dass im Ernstfall nicht nur Zugang zu Informationen bietet, sondern bei manchen Modellen auch USB-Buchsen für das Smartphone vorhält.
Für größere Elektrogeräte können sogenannte Powerstations genutzt werden, die vor einem Stromausfall wahlweise am Stromnetz oder bei auskömmlichem Sonnenlicht über ein Solarpanel aufgeladen werden. Einige Hausbesitzer halten außerdem mit Diesel betriebene Notstromaggregate in Reserve, die aufgrund der Geruchs- und Lärmbelästigung für Mietwohnungen allerdings gänzlich ungeeignet sind.
Ohne Stromversorgung wird ferner die Zubereitung von Mahlzeiten extrem erschwert oder sogar völlig unmöglich. Das muss bei der Auswahl der Lebensmittel berücksichtigt werden. Nudeln und Reis können ohne Stromzufuhr nur schwerlich gekocht werden. Aus diesem Grund sollten vor allem Konserven bevorratet werden, die notfalls auch kalt schmecken.
Obacht bei Alternativheizungen
Ebenso unklar ist, inwieweit Heizenergie über den gesamten Winter hinweg vollumfänglich zur Verfügung stehen wird. Entsprechend stark steigt gerade die Nachfrage nach alternativen Heizquellen.
Ein besonders beliebter, weil sauberer Energieersatz sind Heizlüfter. Diese sind allerdings stromabhängig. Sollte neben der Zentralheizung auch noch der Strom ausfallen, ist die gewünschte Wärmezufuhr hinfällig. Zu bedenken ist in Anbetracht steigender Strompreise auch, dass viele Elektroheizungen einen immensen Stromverbrauch haben, das gilt insbesondere für Modelle mit einer Leistung von 2000 Watt. Nutzen sehr viele Bürger Heizlüfter, wächst obendrein die Gefahr eines Blackouts. So warnte der Städtebund jüngst vor einer Überlastung des Stromnetzes, wenn allein schon die in diesem Jahr verkauften 650.000 Heizlüftgeräte alle zur gleichen Zeit eingeschaltet werden sollten.
Daneben werden mobile Öfen mit Propangas und Petroleumheizungen aus dem Campingbedarf im Internet für Innenräume angeboten, die aber im Innenbereich durch Sauerstoffentzug und den Ausstoß von Kohlendioxid sowie Kohlenmonoxid lebensgefährlich sein können. Zusätzlich erhöht sich durch einen unsachgemäßen Gebrauch oder mangelnde Aufsicht auch die Brandgefahr. In Mietwohnungen ist der Betrieb solcher Mobilheizungen daher oftmals verboten.
Ideal ist es, wenn im Haushalt von vornherein eine Alternativheizung zur Verfügung steht, wie beispielsweise ein ordnungsgemäß angeschlossener Kamin, der mit Holz befeuert wird oder ein Pelletofen.
Grundsätzlich sollten bei der Bevorratung auf jeden Fall auch Wärme spendende Utensilien eingeplant werden. So reduzieren große Teppichauslagen die Kälte am Fußboden. Wärmende Kleidung, Hauspantoffel mit weichem Futteral, Decken und Wärmflaschen sollten ebenso bereitliegen.
lic/news.de