Eier-Krise in den USA: Amerikaner bemalen Kartoffeln statt Ostereier – Trump feiert sich als Held

  • Eier-Krise in den USA dauert an
  • US-Amerikaner bemalen Kartoffeln statt Eier
  • Donald Trump feiert sich als Held des Eiermarktes

Die Eier-Krise in den USA trägt seltsame Blüten. Engpässe durch die Vogelgrippe ließen die Preise förmlich explodieren. Wer an Ostern gefärbte Eier will, muss daher tief in die Tasche greifen. Ein Social-Media-Trend zeigt, dass es jedoch auch deutlich günstiger geht. Einige US-Amerikaner bemalen nun Kartoffeln statt Eier.

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Ein Dutzend Eier kostete kürzlich noch rund zehn US-Dollar (etwa 9 Euro) – ein enormer Anstieg gegenüber dem Preis von etwas mehr als zwei Euro vor der Krise. Das US-Landwirtschaftsministerium bezifferte den Preisanstieg auf 65 Prozent. Die Hauptursache für diese Entwicklung ist die anhaltende Vogelgrippe, die zu erheblichen Engpässen geführt hat. In vielen Supermärkten waren die Eierregale zeitweise leer oder es gab Einkaufsbeschränkungen. Obwohl die Preise inzwischen wieder etwas gesunken sind, bleibt die Lage angespannt – besonders mit Blick auf Ostern, bei dem Eier traditionell eine zentrale Rolle spielen.

Doch die Eier-Not macht erfinderisch: Ein kurioser Social-Media-Trend erobert die USA. Kreative US-Amerikaner setzen auf Kartoffeln als Ostereier-Ersatz. Die “New York Times” und andere Medien berichten über diese Lösung, bei der ganz gewöhnliche Erdäpfel bemalt und als Dekoration verwendet werden.

Besonders populär ist die von der Organisation “This is CNY” im Bundesstaat New York ins Leben gerufene Challenge. Teilnehmer wetteifern darum, “Die schönste Oster-Salzkartoffel der Welt” zu erschaffen. Die Ergebnisse sind verblüffend – auf den ersten Blick kaum von echten Ostereiern zu unterscheiden. Auf verschiedenen Social-Media-Plattformen kursieren mittlerweile zahlreiche Anleitungen zum Einfärben und Dekorieren der Kartoffeln.

Essbare Erdnussbutter-Eier begeistern Social Media

Eine noch kreativere – und sogar essbare – Alternative kommt von den Food-Bloggerinnen Lexi Harrison und Beth Sinclair. Auf ihrem Instagram-Kanal “Crowded Kitchen” präsentieren Mutter und Tochter eine täuschend echte Eier-Imitation, die aus einfachen Zutaten hergestellt wird.

Für ihre Erdnussbutter-Ostereier mischen sie Erdnussbutter, Mehl, Zucker, Ahornsirup, Vanilleextrakt und Salz zu einer gleichmäßigen Masse. Diese wird in Eiform gebracht und anschließend in geschmolzene weiße Schokolade getaucht. Mit Lebensmittelfarbe oder anderen Toppings können die Kreationen noch individuell gestaltet werden.

Das Rezept hat einen regelrechten Hype ausgelöst: Das Video wurde mehr als 64 Millionen Mal aufgerufen und zehntausendfach kommentiert. Harrison, die in Michigan lebt, erklärt den Erfolg pragmatisch: “Im vergangenen Monat gab es wirklich oft keine Eier im Laden. Aber ich war ohnehin nie ein richtiger Fan von hart gekochten Eiern.”

Donald Trump als Retter des US-Eiermarktes?

US-Präsident Donald Trump präsentiert sich derweil als Retter von Ostern. In einer seiner jüngsten Reden verkündete er stolz, dass Eier in den USA nun “59 Prozent billiger” seien und lobte seine Agrarministerin Brooke Rollins für diese vermeintliche Errungenschaft: “Brooke, du hast fantastische Arbeit geleistet!” Und auch Trump selbst feiert sich als Held des Eiermarktes: “Die Leute haben gesagt, wir sollen Plastik-Eier für Ostern benutzen. Aber ich habe gesagt: ‘Nein, echte Eier oder gar keine!'” Eine Aussage, die angesichts der tatsächlichen Marktlage eher symbolischen Charakter hat.

Die Realität sieht nämlich anders aus. Experten führen die Preissenkungen weniger auf das Management der Agrarministerin zurück als auf eine allmähliche Entspannung der Vogelgrippe-Situation und funktionierende Handelsbeziehungen. Im März gab es wieder mehr Legehennen und Eier-Importe, was zu einer gewissen Markterholung führte.

Die fragile Erholung des Eiermarktes könnte jedoch bald wieder ins Wanken geraten. Ab 5. April gelten in den USA pauschale Importzölle von 10 Prozent auf alle Waren – mit deutlich höheren Sätzen für Lieferanten wie China oder die EU. Trump erklärte diesen Tag feierlich zum “Befreiungstag”, an dem Amerika gegen die angebliche “Plünderung” durch andere Länder zurückschlägt.

Um die Eierversorgung zu sichern, hat die US-Regierung bereits die Einfuhren aus der Türkei, Südkorea und Brasilien erhöht. Doch Greg Tyler vom USA Poultry & Egg Export Council warnt: “Infolgedessen werden die Preise für verarbeitete Eier hier in den Vereinigten Staaten steigen.”

Selbst Landwirtschaftsministerin Rollins zeigt sich vorsichtig: “Ich werde nicht hier sitzen und sagen: ‘Oh, alles wird perfekt sein, und die Preise werden morgen sinken’, denn dies ist eine unsichere Zeit.” Die Zölle könnten somit die leichte Entspannung am Eiermarkt schnell wieder zunichtemachen.

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