Drama in der Zweiten Liga, Heidenheim steigt auf: Der Hamburger SV scheitert in letzter Sekunde
Die Fans des Hamburger SV stürmten auf den Rasen. Geschafft! Nach fünf Jahren Zweiter Liga! Der Stadionsprecher in Sandhausen gratulierte artig zum Aufstieg. Aber die Glückwünschen kamen zu früh. Die Zweite Liga im Allgemeine und der HSV im Besonderen erlebten am Sonntag ein Drama, das es am Tag zuvor schon eine Klasse tiefer, in der Dritten Liga beim SV Wehen Wiesbaden, gegeben hatte.
Die Jubelfeierlichkeiten endeten jäh: Der 1. FC Heidenheim, der als Zweiter in den letzten Zweitligaspieltag gestartet war, zwischenzeitlich scheinbar aussichtslos mit 0:2 beim bereits feststehenden Absteiger Jahn Regensburg zurückgelegen hatte, sicherte sich dank einer Energieleistung doch noch den Sieg und damit den direkten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga. Das entscheidende Tor zum 3:2-Endstand erzielte Tim Kleindienst in der neunten Minute der Nachspielzeit.
Da nutzte den Hamburgern, die vor fünf Jahren abgestiegen und in der Vorsaison in der Relegation an Hertha BSC gescheitert waren, auch der eigene 1:0-Sieg gegen Absteiger Sandhausen nicht. Bereits in der dritten Minute waren sie durch einen Treffer von Jean-Luc Dompé in Führung gegangen. Und zu Beginn der zweiten Halbzeit jubelten die HSV-Fans erneut, als Heidenheim im Fernduell um Platz zwei in Regensburg durch ein Tor von Prince Osei Owusu in Rückstand geriet (51. Minute).
Owusu legte sechs Minuten später zum 2:0 nach, die Angelegenheit schien aus Hamburger Sicht erledigt. Selbst als Heidenheim unmittelbar nach dem 0:2 durch ein Eigentor von Benedikt Saller wieder herankam.
Beim Abpfiff jubelten die Hamburger ausgelassen, doch das Spiel in Regensburg lief noch fast zehn Minuten und der FCH glich durch einen Elfmeter von Jan-Niklas Beste zunächst aus (90.+3) und kam durch Kleindienst (90.+9) tatsächlich noch zum Sieg. In Sandhausen herrschte Schockstarre.
Nach 15 Minuten Nachspielzeit war in Regensburg Schluss, und Heidenheim jubelte über die Zweitligameisterschaft und den erstmaligen Einzug in die Bundesliga, nachdem der Klub vor drei Jahren in der Relegation an Werder Bremen gescheitert war.
Für den HSV bleibt nun seinerseits erneut die Chance, sich über die Relegation die Rückkehr in die Bundesliga zu erkämpfen. Die Hanseaten treffen auf den VfB Stuttgart, den Drittletzten der Bundesliga.
In die Abstiegs-Relegation gegen Wehen Wiesbaden muss nach dem 0:4 (0:2) beim 1. FC Magdeburg Arminia Bielefeld, das damit weiter den direkten Absturz von der Ersten in die Dritte Liga befürchten muss. Der 1. FC Nürnberg, der zum Abschluss 1:0 beim SC Paderborn gewann, und Eintracht Braunschweig (trotz einer 1:2-Niederlage bei Hansa Rostock) sicherten sich den Klassenerhalt. (Tsp/dpa)