Die Berliner Philharmoniker als Weltgastgeber

Für den Außenstehenden mag es so aussehen, als ob Konzertsäle nur abends geöffnet sind – tatsächlich aber herrscht hier auch tagsüber ständig Hochbetrieb. Denn die Auftritte der Künstler:innen wollen schließlich geprobt und organisatorisch vorbereitet werden.

Besonders intensiv genutzt sind die Philharmonie und der Kammermusiksaal am Kulturforum: Hier will nämlich am liebsten jede und jeder auftreten, die und der etwas mit Klassik zu tun hat.

Sehr viele Termine allerdings benötigt die Stiftung Berliner Philharmoniker selber. Von A bis Z reichen die Abo-Reihen des Orchesters. Bis zum Buchstaben N handelt es sich um die großen sinfonischen Programme, aber es gibt natürlich auch eine Kammermusikreihe, die von den Mitgliedern gestaltet wird.

Danach geht es mit den Konzertreihen los, bei denen die Philharmoniker als Veranstalter fungieren: Zum Beispiel für das Chamber Orchestra of Europe und das Mahler Chamber Orchestra, aber auch für grandiose Sängerinnen wie Marlis Petersen oder Marianna Crebassa, die in der Serie „Vokal“ auftreten, für Ensembles der Alten Musik, für Streichquartette oder auch für Pianisten mit Vorliebe für anspruchsvolle Programme wie Vikingur Olafsson und Alexandre Tharaud.

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Neu kommt in der Saison 2022/23 das Format „World“ hinzu, das die Ohren für globale Crossoverprojekte öffnen will, mit der kurdischen Sängerin Aynur, dem jungen südafrikanischen Cellisten Abel Selaocoe, dem Zarb-Trommel-Trio Chemirani und der portugiesischen Fado- Meisterin Carminho. In Konkurrenz zum Haus der Kulturen der Welt wollen die Philharmoniker damit explizit nicht gehen, wie sie betonen, sondern nur eine Ergänzung bieten.

Genauso wie bei ihrer Jazz-Reihe, die seit zehn Jahren von Sigi Loch kuratiert wird. Er präsentiert in der kommenden Spielzeit eine Hommage an den polnischen Pianisten Krzysztof Komada, eine Uraufführung von Iro Rantala, einen György-Ligeti-Abend mit Michael Wollny und Pierre-Laurent Aimard sowie die Soiree „Fantastische Frauen“ mit Rhoda Scott, Anna Gréta und Kadri Voorand.