Die 100 wichtigsten Spiele in der Historie von Hertha BSC
Insgesamt 1318 Spiele hat Hertha BSC in der Fußball-Bundesliga bestritten. Dazu kommen seit 1963 zahlreiche Pflichtspiele in anderen Wettbewerben. Und die ersten knapp 70 Jahre der Vereinsgeschichte sind da noch gar nicht berücksichtigt, beispielsweise die Spiele auf Berliner Ebene ab Ende des 19. Jahrhunderts.
Kurzum: Es sind unzählige Partien ausgetragen worden seit der Vereinsgründung am 25. Juli 1892. Diese jährt sich am Montag zum 130. Mal und pünktlich zum runden Geburtstag gibt es ein neues Buch über den Klub.
Der Sportjournalist Michael Jahn hat sich an eine Auflistung der 100 wichtigsten Spiele in Herthas Historie herangewagt. Von den Anfängen im Gründungsjahr in Freundschaft gegen Berolina bis zum Sieg im Relegationsrückspiel beim Hamburger SV vor zwei Monaten. Aus den ersten drei Jahrzehnten sind leider kaum Spiele dabei, was der dünnen Quellenlage geschuldet ist.
„Die Auswahl fiel schwer und man kann sie durchaus diskutieren“, ist im Vorwort zu lesen. Das ist ja gerade das Schöne an solchen Auflistungen. Eine der größten Aufgaben des Autors, der Hertha BSC fast ein Vierteljahrhundert für die „Berliner Zeitung“ begleitet hat, war die Eingrenzung: Wo anfangen? Und wo aufhören?
Die Liste ist chronologisch geordnet, was verglichen mit einer möglichen Eingruppierung nach Wichtigkeit – die noch viel schwerer vorzunehmen gewesen wäre – bestimmt die richtige Entscheidung war. Es sind Spiele dabei, die auf keinen Fall fehlen dürfen. Meisterschaftsfinals ab Mitte der 1920er Jahre, große Spiele im nationalen und internationalen Pokal, unvergessene Partien im Auf- und Abstiegskampf.
Spannend wird es bei Spielen, die nicht bei jedem in der ersten Erinnerungsreihe stehen
Dann gibt es Spiele, die im kollektiven Fangedächtnis für immer verankert sind und für einen „Ach ja, weißte noch“-Effekt sorgen werden. Um nur einige zu nennen: Der Zuschauerrekord in der Bundesliga gegen den 1. FC Köln, der Rekordsieg gegen Borussia Dortmund, das Zweitligaspiel gegen die SG Wattenscheid 09 zwei Tage nach dem Mauerfall, der Sieg in der Zweiten Liga gegen den 1. FC Kaiserslautern im ausverkauften Olympiastadion.
Spannend wird es bei den Partien, die nicht bei jedem in der ersten Erinnerungsreihe stehen. Deren Erwähnung – mit Text, Herthas Aufstellung, Zuschauerzahl und Torschützen – aber vollkommen berechtigt ist. Sei es der Aufstieg in die Bundesliga vor 80.000 Besuchern gegen den SV Alsenborn oder der Auswärtssieg bei Hannover 96 mit vier Toren von Erich Beer.
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Bei anderen Begegnungen könnte die Frage auftauchen, was sie für diese exklusive Liste qualifiziert. Etwa das 5:0 gegen den BFC Südring im Jahr 1950 in der Vertragsliga. Die Erklärung mag überraschen – und sie überzeugt.
Es kommen nicht nur große Siege vor, fast ein Drittel sind Niederlagen. Auch hier geht es über die bekanntesten Spiele weit hinaus, Stichwort TuS Langerwehe oder BVL 08 Remscheid. Am Ende des unterhaltsamen Streifzugs durch Herthas Geschichte wird sich der Fan fragen: Was hätte ich noch reingenommen?
Das 3:0 gegen Tennis Borussia 1957 im rappelvollen Olympiastadion, das Hertha die erste Berliner Meisterschaft nach dem Zweiten Weltkrieg brachte? Den Premierensieg in der Bundesliga beim Meidericher SV 1963, als Helmut Rahn den ersten Platzverweis in der Ligageschichte kassierte? Das 5:2 nach 0:2 gegen den FC Gütersloh 1997 in der Zweiten Liga? Oder, oder, oder … Dies dürfte wie im Vorwort angeregt Stoff für spannende Diskussionen bieten.