Wo das Neue wärmt: Ziemlich gute Nachrichten
Das Neueste wärmte nicht. Das empfand vor einem Jahrhundert Alfred Döblins Protagonist Franz Biberkopf in „Berlin Alexanderplatz“, als er auf die Schlagzeilen der Tageszeitungen schaute. Heute würde es dem Biberkopf kaum anders ergehen. Krieg, Klimawandel, Corona und so weiter bestimmen die Nachrichten.
Krisenmodus in Dauerschleife. Und je mehr Menschen von einer Krise reden, desto heftiger kommen sie in Fluss. Die Krisen. Besser dran sind die, die sich die guten Nachrichten aussuchen und die gibt es – im Sport.
Für positive Schlagzeilen gesorgt haben am Wochenende der 1. FC Union und Carlos Alcaraz. Die Berliner sind Tabellenführer der Fußball-Bundesliga der Männer und bei den US Open konnte der erst 19 Jahre alte Tennisprofi triumphieren. Unbestritten gab es Freude in Köpenick oder bei den spanischen Tennisfans.
Allerdings werden sich Anhänger des FC Bayern München oder Sympathisanten von Casper Ruud (der unterlegene Finalist der US Open) kaum über Unions Tabellenführung oder den Triumph von Alcaraz gefreut haben. Da ist Sport doch wie andere Bereiche des Lebens. Es soll ja auch Menschen geben, die über steigende Energiekosten jubeln (weil sie daran verdienen). Die gute Nachricht kann auch eine schlechte sein, je nach Standpunkt.
Wobei – die ziemlich gute Nachricht gibt es natürlich trotzdem. Als es etwa am Montag bei uns in im Büro der Sportredaktion hieß, der Chef gibt einen aus, fanden das alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut. Selbst der, dem dadurch kein finanzieller Vorteil entstand. Hat er jedenfalls behauptet.
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