Der 1. FC Union hat seine Hausaufgaben gemacht

Für Bundesligamanager ist die Transferperiode die anstrengendste Zeit und das ist auch für Oliver Ruhnert meist der Fall. Die letzten Tage in diesem Januar dürften beim 1. FC Union aber vergleichsweise ruhig über die Bühne gehen. Kurz vor der Weihnachtspause sagte Ruhnert dem „Kicker“, dass er eine Kadergröße von 27 oder 28 Spielern für ideal halte. Nachdem die Berliner am Donnerstag den Abgang von Pawel Wszolek verkündet haben, umfasst Unions Aufgebot nun genau 28 Spieler. Große Bewegung ist also nicht mehr zu erwarten.

Im Vergleich zur Hinrunde hat Ruhnert den Kader um drei Profis verkleinert und das ist nur konsequent. Waren Englische Wochen in der Hinrunde durch die Conference League noch der Normalfall und die Belastung dementsprechend hoch, stehen in diesem Halbjahr deutlich weniger Spiele auf dem Programm. Der Maximalfall, der beim Erreichen des Pokalhalbfinales eintritt, sieht noch zwei Englische Wochen vor. Vor diesem Hintergrund war die Ausdünnung des Kaders Ruhnerts erklärtes Ziel für diesen Winter.

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Mit den Leihen von Wszolek (Legia Warschau), Tymoteusz Puchacz (Trabzonspor) und Fabio Schneider (Kuopio) sowie den Verkäufen von Cedric Teuchert (Hannover 96) und Marvin Friedrich (Borussia Mönchengladbach) haben fünf Spieler den Verein verlassen. Nur der Abwehrchef hat in der Hinrunde eine signifikante Rolle gespielt, für ihn kam Dominique Heintz aus Freiburg. Zudem wurde der Ungar András Schäfer für das zentrale Mittelfeld verpflichtet. Taiwo Awoniyi, der in den vergangenen Wochen beim Afrika-Cup im Einsatz war, soll am Montag wieder ins Training einsteigen.

Trotz der bereits erfolgten Kaderverkleinerung gibt es weiterhin einige Profis, die bisher kaum oder gar nicht zum Einsatz gekommen sind und auch in der Rückrunde keine realistische Perspektive haben. Dies gilt etwa für Anthony Ujah, Suleiman Abdullahi, Rick van Drongelen und Keita Endo. Abgänge sind in diesen Fällen nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich.

Für Ruhnert dürfte der Fokus bereits auf der kommenden Saison liegen. Denn die Verträge vieler Profis laufen im Sommer aus – und zumindest mit den Leistungsträgern Max Kruse, Robin Knoche, Andreas Luthe, Grischa Prömel und Niko Gießelmann würde Union sicherlich gerne verlängern.