Modeschöpfer Uli Richter 94-jährig gestorben
Der Modeschöpfer Uli Richter ist am 8. Juli mit 94 Jahren in Berlin gestorben. In Potsdam als Sohn eines Drogeriebesitzers geboren, lernte er nach dem Krieg an der Fachschule für Textilindustrie und Mode in Berlin. Seinen internationalen Durchbruch hatte er 1957 mit einem perlenbestickten Abendkleid mit Samtmantel, für das er beim International Cotton Festival in Venedig den ersten Preis gewann.
Zwei Jahre später machte sich Richter selbständig und brachte 1962 die erste Prêt-à-porter-Kollektion auf den Markt.
Rut Brandt, Fürstin Gracia, Hildegard Knef kauften bei ihm ein
International bekannt wurde seine Mode durch prominente Kundinnen wie Rut Brandt, Fürstin Gracia Patricia von Monaco, Marie Cécile von Preußen und Hildegard Knef. 1973/76 entwarf er eine Kollektion für die deutsche Lufthansa. 1986 bis 1994 lehrte er an der Hochschule der Künste in Berlin. Seine Sammlung von Modellkleidern, Mänteln, Kostümen und Accessoires ging 2005 an die Staatlichen Museen zu Berlin.
„Er hat als erster eine internationale Marke für Mode aus Berlin geschaffen“, so würdigte ihn der damalige Präsident der Staatlichen Museen zu Berlin, Peter-Klaus Schuster, bei der Eröffnungsausstellung im Kunstgewerbemuseum unter dem Titel „Uli Richter – Eine Berliner Modegeschichte“.
Die Preußenstiftung würdigte ihn mit einer großen Ausstellung
Anlässlich seines 90. Geburtstages im Jahr 2016 würdigte ihn die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit einer weiteren großen Ausstellung unter dem Titel „uli richter – revisited“.
Seine private Fotosammlung sowie bestimmte Einzelstücke aus seiner Modekollektion übergab Uli Richter im Jahr 2019 an die Stiftung Stadtmuseum Berlin, die ihn dafür mit einer Ausstellung im Museum Ephraim Palais ehrte. Stücke aus dieser Sammlung sind auch im Rahmen der Eröffnungsausstellung „Berlin Global“ im Humboldt-Forum zu sehen.